Mehr als 5.000 Migranten sind nach offiziellen Angaben in den vergangenen Tagen ins Zeltlager von Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos gegangen.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Auch am Freitagmorgen standen Hunderte Menschen Schlange vor dem Eingang des Lagers, wie das Staatsfernsehen (ERT) zeigte. Bislang wurden nach Angaben des Migrationsministers Notis Mitarakis 135 Migranten positiv getestet.

Sie wurden im Zeltlager isoliert. Humanitäre Organisationen bemängeln, es gebe nicht ausreichende Gesundheitsfürsorge im Lager. Dies dementierte die Regierung in Athen.

Nach dem Brand des Lagers Moria waren vergangene Woche auf Lesbos gut 12.000 Migranten obdachlos geworden. Viele zögern, das neue Lager zu beziehen; sie befürchten, dort eingesperrt zu werden, und fordern stattdessen, von der Insel aufs Festland gebracht zu werden. Dies fordern auch humanitäre Organisationen.

Polizei versucht Migranten zur Umsiedelung zu überreden

Athen hält sich aber an das Abkommen der EU mit der Türkei vom Jahr 2016. Demnach müssen alle Migranten auf den Inseln bleiben, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Wer kein Asyl bekommt, muss in die Türkei zurück.

Ein Sonderkommando der griechischen Polizei, darunter 70 Frauen, versucht seit Donnerstag allen voran Familien zu überreden, ins Zeltlager zu gehen. Bislang laufe die Aktion gut, sagte ein Polizeioffizier im Rundfunksender Skai.

Wenn diese Phase mit den Familien vollendet ist, soll die Bereitschaftspolizei auch die Migranten aufsuchen, die sich vehement weigern, ins Lager zu gehen. Mit Flugblättern wurden alle informiert, dass der einzige Weg aus Lesbos über ein Asylverfahren führe. Und das gebe es nur, wenn man ins Zeltlager geht.  © dpa

Joko & Klaas: A Short Story of Moria

Joko & Klaas haben sich mal wieder Sendezeit von Prosieben erspielt. Diese schenken die beiden Entertainer einem Flüchtling, der von den schrecklichen Umständen im Lager in Moria berichtet. © ProSiebenSat.1
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.