Die CDU ist mit ihrem Vorschlag für steuerfreie Zuverdienstmöglichkeiten für Rentner bis 2000 Euro pro Monat auf breite Kritik gestoßen.

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Ein solches Modell "käme vor allem ohnehin schon gutsituierten Seniorinnen und Senioren zugute", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt dem "Tagesspiegel" vom Samstag. '"Der Vorschlag bevorzugt Professoren und Anwältinnen und benachteiligt diejenigen, die jahrzehntelang körperlich schwer gearbeitet haben" wie Dachdecker oder Krankenpflegerinnen.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte den Vorschlag für eine "Aktivrente" am Freitag vorgestellt. Er sieht darin auch ein Mittel, den Fachkräftemangel zu beseitigen.

Der FDP-Arbeitsmarktpolitiker Carl-Julius Cronenberg äußerte sich ebenfalls ablehnend: "Anreize zur Beschäftigung von Vollrentnern sind vernünftig", sagte Cronenberg dem "Tagesspiegel". Warum Linnemann aber "ausgerechnet ein Instrument vorschlägt, das Millionen von Beschäftigten, zum Beispiel Handwerkern, nie zur Verfügung stehen wird und zudem das ohnehin komplizierte Steuerrecht weiter verkompliziert, erschließt sich nicht."

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte der Zeitung, wer als Rentner arbeiten wolle, solle das tun: "Das CDU-Konzept der Aktivrente soll allerdings auch dazu dienen, die Menschen an die Maloche bis zum Tode zu gewöhnen." Wichtiger als Steuerfreiheit für Erwerbseinkommen von Rentnern wäre es, "die Renten zum 1. Januar 2024 außerordentlich und zusätzlich um zehn Prozent zu erhöhen", sagte Bartsch. Das Rentenniveau müsse erhöht und die Rentenbesteuerung für kleine und mittlere Renten gestoppt werden.

Rentner, die freiwillig arbeiteten, sollten allerdings hohe steuerliche Freigrenzen haben, sagte der Linken-Fraktionschef. "Das wäre gerade angesichts des Fachkräftemangels vernünftig."  © AFP

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