Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat zur regen Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen aufgerufen.

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"Wer sich gegen die Wahlen stellt, hat sich gegen die Islamische Republik, gegen den Islam gestellt", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einer Rede des 84-Jährigen am Mittwoch. Wählen sei eine Pflicht, fügte Chamenei hinzu.

Am 1. März wählt der Iran ein neues Parlament sowie den sogenannten Expertenrat, der mit seinen 88 Mitgliedern im Todesfall die Nachfolge des Religionsführers bestimmt. Derzeit dominieren konservative Hardliner das Abgeordnetenhaus. Politiker der Reformbewegung gelten seit Jahren als massiv geschwächt. In den vergangenen Jahren erschütterten mehrere Protestwellen das Land mit fast 90 Millionen Einwohnern.

Im Herbst registrierten sich rund 48 000 Bewerber um die 290 Sitze im Parlament (Madschles). Bei der jüngsten Wahl 2020 wurde eine große Zahl moderater Kandidaten zuvor abgelehnt. Viele Iranerinnen und Iraner sind inzwischen desillusioniert, die Wahlbeteiligung erreichte mit knapp 40 Prozent 2020 einen historischen Tiefstand.

Irans Parlament wird alle vier Jahren aus einem Kreis zugelassener Kandidaten vom Volk gewählt. In der Verfassung der islamischen Republik ist der Islam als Staatsreligion verankert. Gesetze werden durch das Kontrollorgan des Wächterrats auf Verfassungstreue geprüft.  © dpa

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