SPD-Chefin Saskia Esken hat den jüngsten Vorstoß von CDU-Chef Friedrich Merz in der Migrationspolitik scharf kritisiert. "Um den Fach- und Arbeitskräftemangel zu bewältigen, brauchen wir in unserem Land keine plumpe Abwehr von Migration", sagte sie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist einer Volkspartei mit Gestaltungsanspruch wie der CDU nicht würdig, der Strategie der Rechtspopulisten zu folgen und jedes Problem durch die Abwehr von Migration lösen zu wollen."

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Merz hatte in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" eine grundlegende Korrektur der Willkommenskultur in Bezug auf bestimmte Migrantengruppen gefordert. Es müsse eine neue "Hausordnung" geben, die regele, unter welchen Bedingungen ein dauerhafter Aufenthalt oder eine Einbürgerung in Deutschland möglich sein sollten.

Esken mahnte stattdessen "eine Stimmung und eine Entschlossenheit für das Gelingen von Zuwanderung und Integration" an. Vor allem bezog sie sich dabei auf die Bildung: Der Anteil der in der Schule abgehängten Kinder wachse immer weiter. Wichtigster Grund dafür sei Armut. "Wir müssen endlich massiv und gesamtstaatlich in den Ausgleich der Bildungsnachteile von Kindern investieren und dafür sorgen, dass die Bildung aller Kinder und Jugendlichen gelingt", forderte die SPD-Chefin.  © dpa

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