Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will die Beschaffungsprozesse des Verteidigungsministeriums einem Medienbericht zufolge deutlich beschleunigen.

Mehr aktuelle News

Wie der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf vertrauliche Anordnungsentwürfe berichtete, erfordert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine einen "grundlegenden Paradigmenwechsel" hin zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft. Demnach sollen hausinterne "Regelwerke" für die Beschaffung, "die gesetzliche Regelungen verschärfen", ausgesetzt werden.

Der Faktor Zeit habe höchste Priorität und sei "mit sofortiger Wirkung als der wesensbestimmende Faktor aller laufenden und neuen Rüstungsvorhaben maßgebend", heißt es in einem der Anordnungsentwürfe laut "Spiegel". Etwaige Ermessensspielräume im Beschaffungsprozess seien "im Sinne einer Beschleunigung" zu nutzen.

Demnach sieht der Anordnungsentwurf "Marktverfügbarkeit" als die "grundsätzlich vorzusehende Lösung" vor. Dem "Spiegel" zufolge soll also Material eingekauft werden, das auch andere Armeen bereits nutzen. Insgesamt möchte Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer Planungsprozesse bei der Beschaffung demnach von einem auf ein halbes Jahr verkürzen.

Dem Bericht zufolge will Verteidigungsminister Boris Pistorius die geplante Beschaffungsoptimierung der Öffentlichkeit Mitte Mai vorstellen. Die Pläne zur Beschleunigung der Beschaffungsprozesse stehen vor dem Hintergrund einer Umstrukturierung im Verteidigungsministerium - insbesondere in der Führungsebene. So hatte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitgeteilt, dass Pistorius bis Ende Mai wieder einen Planungs- und Führungsstab einrichten wolle, um effizientere Entscheidungen zu ermöglichen.   © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.