Die ungarische Justiz hat von Mai bis Anfang August 1385 rechtskräftig verurteilte ausländische Menschenschmuggler freigelassen.

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Dies teilte das Landeskommando für den Strafvollzug (BVOP) auf Anfrage dem Nachrichtenportal "24.hu" mit. Nur sechs der Delinquenten seien aufgrund von Verstößen gegen die Freilassungsauflagen wieder in Haft genommen worden, berichtete das Portal am Montag.

Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hatte im Mai entschieden, dass alle Ausländer, die nach rechtskräftigen Urteilen Haftstrafen wegen Schlepperei absitzen, unverzüglich freizulassen seien. Die einzige Auflage besteht darin, dass die Betroffenen Ungarn innerhalb von 72 Stunden verlassen müssen. Die Regierung begründete dies mit der Überfüllung der Gefängnisse.

Im benachbarten Österreich hatte die Maßnahme für Entsetzen gesorgt. Bis Juni war man davon ausgegangen, dass rund 800 ausländische Schlepper aus Ungarns Gefängnissen freigelassen wurden. Orban, ein Rechtspopulist, inszeniert sich gerne als starker Führer, der das Problem der irregulären Migration mit einem Zaun an der Grenze zu Serbien und abschreckenden Haftstrafen für Schlepper gelöst hätte.

Ungarn liegt an der sogenannten Balkanroute, über die Flüchtlinge und Migranten aus der Türkei nach Westeuropa gelangen.   © dpa

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