Die USA werden derzeit von mehreren Wetterextremen heimgesucht. Während der Westen und Süden unter einer extremen Hitzewelle leiden, kommt es im Nordosten immer wieder zu Überschwemmungen. Eine Sturzflut hat mehrere Menschen das Leben gekostet.

Mehr Panorama-News

Im Westen und Süden der USA haben am Sonntag Millionen Menschen eine unerbittliche Hitze mit Rekordtemperaturen zu spüren bekommen. Der Nationale Wetterdienst NWS warnte erneut vor der "drückenden und äußerst gefährlichen Hitzewelle".

"Vom Süden Floridas über die Golfküste bis zum Südwesten gelten für mehr als 80 Millionen Menschen weiter entweder eine Warnung vor exzessiver Hitze oder Hitzewarnungen", teilte der NWS mit.

Im Süden Kaliforniens, wo das Thermometer am Samstag mancherorts auf 41 bis 43 Grad Celsius angestiegen war, herrschten am Sonntag ähnlich brutale Temperaturen. In Teilen von Kalifornien, Nevada und Arizona wurden laut NWS bis zu 46 Grad erwartet.

Im Death Valley in Kalifornien zeigte das Thermometer 52 Grad

Im berühmten Death Valley in Kalifornien, einem der heißesten Orte der Welt, herrschten am Sonntag 52 Grad. Der bisherige zuverlässig registrierte Rekord lag 2020 und 2021 bei 54,4 Grad.

Besucher des Nationalparks bekamen einen Eindruck von der laut NWS "lebensgefährlichen Tageshitze", die voraussichtlich bis Dienstagabend anhalten wird. Die Hitze fühle sich auf der Haut wie "Brennen" an, sagte Eliana Luna am Sonntag dem Sender MSNBC. "Man fühlt, wie die Hitze den ganzen Rücken runterläuft".

Die Stadt Idyllwild östlich von Los Angeles in einer Höhe von 1645 Metern über dem Meeresspiegel stellte am Samstag einen neuen Hitzerekord auf mit 37,7 Grad.

In Phoenix im südwestlichen Bundesstaat Arizona wurden am Sonntag 45 Grad erreicht - für die Stadt war es der 17. Tag in Folge mit Höchsttemperaturen über 43 Grad. Für die Stadt gilt bis Mittwochabend eine Warnung vor extremer Hitze.

Erstmalig Warnung vor extremer Hitze in Miamis Geschichte

In Salt Lake City, der Hauptstadt des Bundesstaates Utah, kletterte das Thermometer am Sonntag auf 41 Grad Celsius. Der bisherige Rekord für einen 16. Juli lag bei 39 Grad.

Für Miami im Bundesstaat Florida gab der Wetterdienst am Sonntag zum allerersten Mal eine Warnung vor extremer Hitze heraus, da wegen der Mischung aus Hitze und Luftfeuchtigkeit eine "gefühlte" Temperatur von 44 Grad erwartet wurde.

"Es ist die Hölle, es ist heiß, es ist wahnsinnig heiß", sagte die Urlauberin Lola Cee der Nachrichtenagentur AFP auf dem berühmten Ocean Boulevard. "Ich habe so eine Hitze noch nie zuvor erlebt", fügte sie hinzu.

Bewohner der Stadt Houston im Bundesstaat Texas wurden dazu aufgerufen, bis Montag zwischen 14:00 und 22:00 Uhr Energie zu sparen, um das Stromnetz zu entlasten.

NWS: "Keine typische Wüstenhitze"

"Diese Hitzewelle ist keine typische Wüstenhitze", erklärte das NWS-Büro in Las Vegas am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Ihre lange Dauer, die extremen Tagestemperaturen und warmen Nächte" seien ungewöhnlich, erklärte der Wetterdienst.

Über dem Süden der USA hat sich eine sogenannte Hitzekuppel gebildet, ein Hochdruckgebiet, das die Hitze wie ein Deckel in einer Region gefangenhält. Hitze ist in den USA in den meisten Jahren das Wetterphänomen mit den meisten Todesopfern. Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel dazu, dass Hitzewellen häufiger vorkommen, heißer sind und länger andauern.

Überschwemmungen im Nordosten der USA: Zahl der Toten nach Sturzflut in Pennsylvania steigt

Im östlichen Bundesstaat Pennsylvania teilten die Behörden unterdessen mit, dass bei Überschwemmungen in Folge starker Regenfälle mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen seien. Zwei kleine Kinder im Alter von neun Monaten und zwei Jahren würden noch vermisst.

Die Opfer waren am Samstagnachmittag in ihren Autos auf einer Straße weggeschwemmt worden. Das Unglück hatte sich an der Grenze zum US-Bundesstaat New Jersey nahe der Stadt Trenton ereignet. Unter den Toten sei auch die Mutter der beiden Kinder. Es handele sich um eine Familie aus dem südlichen Bundesstaat South Carolina, teilte die Polizei mit.

"Für alle betroffenen Familien, alle Ersthelfer und für unsere Gemeinde als Ganzes war dies ein unglaublicher Schock", schrieb die Polizei über das Unglück. Tim Brewer von der örtlichen Feuerwehr hatte zuvor gesagt, in weniger als einer Stunde seien um die 17 Zentimeter Regen pro Quadratmeter gefallen. In seiner 44-jährigen Karriere habe er so etwas noch nicht gesehen. Die Behörden hatten deutlich gemacht, dass sie nicht wirklich davon ausgehen, noch Überlebende zu finden. (AFP/dpa/ank)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.