Bislang war der Karfreitag nur für bestimmte Religionsgruppen ein Feiertag. Seit diesem Jahr ist der vorösterliche Freitag ein ganz normaler Arbeitstag für alle Österreicher.

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In Österreich ist der Karfreitag für viele Christen kein Feiertag mehr. Die rechtskonservative Regierung hatte im Februar beschlossen, dass stattdessen jeder Anspruch auf einen "persönlichen Feiertag" aus seinem Urlaubskontingent hat. Anlass für den Schritt war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH).

Der hatte entschieden, dass die bisherige Karfreitags-Regelung, wonach in Österreich nur die rund 300.000 Protestanten, Altkatholiken und Methodisten am Freitag vor Ostern frei hatten, diskriminierend sei.

Kritik an der Feiertagsregelung

Auch mit Rücksicht auf die Wirtschaft und eine vergleichsweise hohe Zahl von Feiertagen hatte sich die Regierung gegen eine Ausweitung des Feiertags auf alle Arbeitnehmer entschieden. Der "persönliche Feiertag" kann auch ohne religiösen Zusammenhang zum Beispiel am Hochzeitstag beansprucht werden.

Die Sozialdemokraten, die Arbeiterkammer und die betroffenen Kirchen kritisieren die Neuregelung. So sollen am Freitag als Zeichen des Protests in rund 20 Kirchen die Glocken rund 30 Minuten lang läuten

In einer Wiener Kirche wollen führende Vertreter der betroffenen Glaubensrichtungen zu den Christen sprechen. Die sozialdemokratische SPÖ hat eine Aktionswoche unter dem Motto "KarFREItag für alle" organisiert. Die Sozialdemokraten wollen, dass der Karfreitag für alle Beschäftigten zum Feiertag wird.  © dpa

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