Im französischen Atomkraftwerk Flamanville in Nordwesten des Landes gab es eine Explosion. Doch die Behörden und der Kraftwerksbetreiber betonen: keine Gefahr.

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Die Explosion hat sich gegen 9.40 Uhr im zentralen Maschinenraum und damit im nicht-nuklearen Teil des Atomkraftwerks Flamanville in der Normandie ereignet.

Präfekt Jacques Witkowski sagte dem Sender BFMTV, dass eine Überhitzung zu dem Brand geführt habe, die Detonation habe sich dann an einem Ventilator ereignet.

Nach Angaben des Betreibers, der staatlich dominierten Gesellschaft "Électricité de France" (EDF), war der Knall auch im Umfeld des Kraftwerks zu hören.

"Technischer Zwischenfall" in AKW Flamanville

Wie eine Sprecherin der Präfektur des Verwaltungsbezirks Manche sagte, handelt es sich um einen "signifikanten technischen Zwischenfall, aber nicht um einen nuklearen Unfall". Es bestehe kein Strahlenrisiko für die Bevölkerung,

Laut EDF sei das Feuer von den Beschäftigen des Kraftwerks sofort gelöscht worden. "Keine Opfer und keine Auswirkungen für Sicherheit und Umwelt", schrieb das Unternehmen auf Twitter.

Nach Angaben der Präfektur atmeten allerdings fünf Mitarbeiter Rauch ein. Vor Ort wurde eine medizinische Notaufnahme eingerichtet.

Behörde: Keine radioaktive Gefahr in Flamanville

Ein spezieller Kriseninterventionsplan wurde nicht aktiviert, was "Le Parisien" als Beleg deutet, dass tatsächlich keine Gefahr durch freigesetzte Radioaktivität besteht, wie von der Sprecherin der Präfektur angegeben.

Der Reaktor 1 des Kraftwerks, zu dem der betroffene Maschinenraum gehört, wurde automatisch vom Netz genommen.

Das Atomkraftwerk Flamanville befindet sich im Département Manche in der Normandie im Nordwesten Frankreichs. Der Reaktor liegt direkt am Ärmelkanal auf der Halbinsel Cotentin. Die beiden Reaktoren sind seit 1985 beziehungsweise 1986 in Betrieb.

Frankreichs Abhängigkeit von Atomstrom

Frankreich ist in großem Maße von Atomkraft als Energiequelle abhängig. Es gibt insgesamt 58 Atomreaktoren, die rund Dreiviertel des gesamten französischen Strombedarfs abdecken. Doch auch im Nachbarland Deutschlands findet ein Umdenken statt.

So soll auf Grundlage eines Energiewende-Gesetz von 2015 der Anteil an Strom von Atomkraftwerken bis 2025 auf 50 Prozent gesenkt werden. Frankreich setzt dabei auf einen Förderung erneuerbarer Energien.

Auch in Deutschland schwelt die Diskussion über die Sicherheit von Atomkraftwerken. Wie sicher die Reaktoren hierzulande sind, lesen Sie im folgenden Artikel:

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