Die Ausbreitung des Coronavirus und Sorgen vieler Patienten bedeuten auch für Hausärzte und andere Praxen eine besondere Lage. Wie kommen sie damit klar? Bei wichtigem Hilfsmaterial dringen sie auf Klarheit.

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Das Coronavirus ist mittlerweile in fast jedem Bundesland verbreitet. Die Praxisärzte sehen sich ausreichend gewappnet für den Umgang mit dem neuen Coronavirus in Deutschland.

Trotzdem fordern sie Handlungsbedarf beim Nachschub an Schutzausrüstung. "Der Grundbestand, über den die niedergelassenen Kollegen in ihren Praxen verfügen, wird bundesweit nicht ausreichen, wenn die Zahl der Verdachtsfälle steigen wird", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. "Und darauf deutet ja alles hin."

Man sei daher im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium und allen Beteiligten, um rasch Abhilfe schaffen zu können und Schutzbekleidung dort vorzuhalten, wo sie gebraucht werde. "Es muss Klarheit darüber herrschen, wie die Ärzte an das notwendige Material gelangen können." Auch hierzu sei man in ständiger Abstimmung.

Gassen zu Coronavirus: "Nehmen Situation ernst, aber kein Grund zur Panik"

Gassen betonte: "Wir nehmen die Situation ernst. Aber es besteht unverändert kein Grund zur Panik." Es sei zu erwarten gewesen, dass die Zahl der bestätigten Fälle zunehme und wohl auch noch weiter zunehmen werde. "Wichtig ist aber: Viele Infizierte haben überhaupt keine Symptome, die meisten haben nur grippeähnliche Beschwerden, nur wenige erkranken schwer." Nicht vergessen werden sollte auch, dass unabhängig vom Coronavirus derzeit viele Menschen an einer Erkältung oder einem grippalen Infekt leiden.

Auf die Frage, ob die Praxen die Lage bewältigen könnten, sagte der Kassenärzte-Chef: "Ein klares Ja!" Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen seien gut organisiert und aufgestellt.

Wer zahlt den Coronavirus-Test?

Was Tests auf das neue Virus angehe, habe man sich über die Kostenübernahme mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen schnell einigen können. "Wenn ein Arzt einen solchen Test aus medizinischer Sicht für angebracht hält, dann soll er ihn auch durchführen." Es handele sich um einen Rachenabstrich, der in einem Labor ausgewertet werde. "Hier sind keine Kapazitätsprobleme bekannt."

Gassen erläuterte generell, er könne Sorgen von Patienten natürlich verstehen. "Sie können uns unterstützen: Wer beunruhigt ist, dass er sich angesteckt haben könnte, weil er unter Erkältungssymptomen leidet und sich in einer Region aufgehalten hat, in der Coronafälle aufgetreten sind, wendet sich – das ist wichtig – zunächst telefonisch an eine Arzt- oder Bereitschaftsdienstpraxis." Möglich sei auch, die bundesweite Service-Telefonnummer 116 117 zu wählen. Dort werde, wenn erforderlich, eine weitere Abklärung vorgenommen. (dpa/sap)

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