Jeder kennt diese ärgerlichen Küchenpannen: Versalzen, verkocht, zu scharf. Was kann man tun, wenn das Essen scheinbar misslungen ist? Zunächst einmal keine Panik aufkommen lassen - denn es gibt viele Tricks, wie Sie vermeintlich ungenießbare Mahlzeiten retten können.

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Wenn das Essen versalzen ist, dann ist der Koch oder die Köchin verliebt. Diese Redewendung hält sich bis heute, doch so süß sie auch sein mag, überwürztes Essen ist trotzdem meist nicht mehr genießbar. Wem zu viel Salz, Chili, Zucker oder Knoblauch in die Mahlzeit gerät, der kann sich an diesen Erste-Hilfe-Tipps für das Essen orientieren. Denn viele Gewürze lassen sich ganz einfach wieder ausgleichen

Das Essen ist versalzen - was tun?

Noch einmal nachsalzen, dann ist das Essen fertig. In diesem Moment passiert oft, was nicht passieren sollte: Es landet zu viel Salz im Essen. Was sie dagegen tun können? Hier finden Sie einige Ratschläge.

Erste Hilfe: Löffeln Sie das überschüssige Salz schnell von der Oberfläche ab.

Honig: Fügen Sie einen Teelöffel Honig hinzu, bei stark versalzenen Speisen zwei. Dabei müssen Sie natürlich aufpassen, dass das Essen nicht zu süß wird. Doch auch in einem solchen Fall lässt sich Abhilfe schaffen, und zwar mit einem Schuss Zitrone.

Kartoffeln, Brot, Möhren: Die einen schwören auf rohe Kartoffelstücke, die anderen auf Möhren oder Brot. Das Prinzip ist immer das gleiche: Geben Sie große Stücke in die Suppe oder den Eintopf. Sie dienen als Salzbinder und ziehen überschüssiges Salz heraus. Eine Weile mitkochen lassen, fertig. Vergessen Sie aber nicht, die Stücke vor dem Servieren zu entfernen.

Backpflaumen: Auch Backpflaumen neutralisieren das Salz. Ein bis drei Pflaumen für 15 Minuten mitkochen und anschließend wieder herausfischen.

Eiweiß: Rohes Eiklar kann helfen, wenn Sie eine Brühe versalzen haben. Das geronnene Eiweiß nimmt Salz auf. Nachteil bei dieser Methode: Wenn das Eiweiß nicht am Stück bleibt, kann es schwer werden, alles wieder herauszuholen.

Helfen all diese Tipps nicht, bleibt nur noch eine Möglichkeit: Bereiten Sie das Gericht noch einmal ungesalzen zu und mischen Sie es mit dem versalzenen Essen. Dann haben Sie nicht nur ein leckeres, gut gewürztes Essen, sondern auch einen Vorrat angelegt.

Das Essen ist zu scharf - was tun?

Ihnen schießen Tränen in die Augen, wenn Sie Ihr Essen probieren? Dann ist die Diagnose klar: zu scharf! Ihre Gäste werden es Ihnen danken, wenn Sie dem Gericht etwas Schärfe nehmen. Aber was können Sie tun?

Honig: Ein Teelöffel Honig mildert die Schärfe etwas.

Sahne, Wein, Brühe: Diese Zutaten binden die Schärfe und strecken das Gericht.

Kartoffeln, Möhren: Wie bei versalzenem Essen kann das rohe Gemüse auch bei zu scharfen Gerichten mitgekocht werden. So wird das Essen milder. Auch hier gilt: Entfernen Sie das Gemüse vor dem Servieren.

Abschöpfen: Schöpfen Sie das Fett von der Oberfläche ab. Damit erwischen Sie auch jede Menge der kleinen Scharfmacher.

Wenn gar nichts mehr hilft, bleibt auch hier nur eins: Das gleiche Gericht noch einmal kochen - gewürzlos, versteht sich. Danach zusammenrühren und ein leckeres, mittelscharfes Gericht genießen. Fehlt Ihnen dazu die Zeit, helfen Sie Ihren Gästen, wenn Sie Milch, Brot oder Sauerrahm bereitstellen, um die Schärfe zu mildern.

Das Essen ist angebrannt - was tun?

Die bittere Wahrheit vorweg: Verbranntes Essen ist am schwersten zu retten. Das liegt daran, dass der verbrannte Geschmack schnell auf das gesamte Essen übergeht. Auch wenn Sie das Angebrannte entfernen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Rest nicht mehr genießbar ist. Schmeckt der Rest noch nicht verbrannt, sollten Sie Folgendes beachten:

Nicht rühren: Rühren Sie in keinem Fall weiter, sonst verteilen Sie das Angebrannte im gesamten Essen.

Weg damit: Schneiden Sie das Verbrannte großzügig ab.

Umschütten: Das restliche Essen so schnell es geht in einen neuen Topf füllen, damit sich der Geschmack gar nicht erst festsetzen kann.

Würzen: Würzen Sie das Essen anschließend noch einmal. Leichten Brandgeschmack können Sie so vertuschen.

Hilft das alles nichts, sollten Sie die Nummer eines Pizzalieferanten bereithalten.

Das Essen ist verkocht

Nur zwei Minuten nicht aufgepasst, und schon sind die Nudeln viel zu weich und das Gemüse ist verkocht. Was kann man tun, wenn das Essen zu lange auf dem Herd war?

Kaltstellen: Nudeln oder Kartoffeln so schnell wie möglich abgießen, Gemüse raus aus dem heißen Topf und mit kaltem Wasser abkühlen. Selbst wenn die Herdplatte ausgeschaltet ist, gart das Essen im heißen Wasser noch nach. So wird das Essen noch matschiger. Schnelles Handeln ist daher gefragt.

Anbraten: Zu weiche Nudeln und Kartoffeln können Sie retten, indem Sie sie in der Pfanne mit Butter knusprig anbraten. Kartoffeln können Sie auch spontan zu Püree verarbeiten.

Als Auflauf: Füllen Sie die Beilagen in eine Auflaufform. Geben Sie eine Sauce und Käse darüber und schieben Sie die Masse in den Ofen, bis der Käse knusprig ist.

Weiterverarbeiten: Matschiges Gemüse kann man nur schwer retten. Sie können es entweder mit einer Portion knackigem Gemüse strecken oder es pürieren und eine Gemüsesauce daraus machen.

Das Essen schmeckt zu stark nach Knoblauch

Wer schnell den etwas zu starken Knoblauchgeschmack mindern möchte, der kann zu Milch oder Sahne greifen. Erste Hilfe leisten auch Petersilie, Anis, Rosmarin oder Thymian. Sie enthalten ätherische Öle, die das im Knoblauch enthaltene Allicin zersetzen.

Das Essen ist zu süß

Wem das Essen zu süß geraten ist, der kann – eigentlich logisch – mit Salz gegensteuern. Auch ein Löffel Apfelessig kann je nach Gericht helfen.

Das Essen ist zu sauer

In dem Fall hilft nur, die Sache zu verlängern und etwas dazuzugeben, das den Geschmack abmildert - etwa einen Schuss Sahne oder Creme fraiche. Oder, wenn es sich um Gemüse handelt, einfach mehr davon zu nehmen. So wird die Säure auf eine größere Menge verteilt.

Die Sahne wird nicht steif

Sie rühren und rühren, und es tut sich einfach nichts? Wird die Sahne nicht fest, kann das verschiedene Ursachen haben. Mit diesen Tipps gelingt es Ihnen - zumindest beim nächsten Mal:

Ab in den Kühlschrank: Verarbeiten Sie ausschließlich kalte Sahne. Stellen Sie auch die Quirle und die Rührschüssel in den Kühlschrank.

Der Mittelweg macht's: Manche schlagen ihre Sahne immer im Keller. Ein guter Tipp, denn eine kühle Umgebung ist wichtig. Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, nicht direkt neben einer Spül- oder Waschmaschine ans Werk zu gehen, wenn die Geräte gerade laufen. Die Umgebung ist dann zu warm, und die Sahne wird nicht mehr steif.

Fettfrei: An Mixer und Schüssel dürfen keine Fettreste sein. Im Zweifel alles gründlich spülen, bevor Sie sich ans Rühren machen.

Immer mit der Ruhe: Es geht darum, möglichst viel Luft unter die Sahne zu rühren. Daher sollten Sie nicht zu hektisch mixen, sondern die Luft mit einer lockeren Kreisbewegung unter die Sahne heben. Zuerst auf niedrigerer Stufe beginnen und beim Rühren langsam in die höchste Stufe schalten.

Zucker: Für das bessere Gelingen können Sie einen Esslöffel Zucker oder ein Päckchen Vanillezucker dazugeben, wenn die Masse cremig ist.

Zitrone, Salz: Ein, zwei Spritzer Zitrone können helfen, wenn die Schlagsahne nicht fest werden will. Manche schwören darauf, eine Prise Salz unter die Masse zu heben.

Notfallplan: Immer ein Päckchen Sahnesteif im Haus haben und langsam dazugeben, wenn die Sahne schon etwas fester ist.

Der Eischnee wird nicht steif

In Rezepten für Gebäck wird oft Eischnee verwendet. Dafür wird Eiweiß so lange geschlagen, bis es fest wird. Doch manchmal klappt das nicht auf Anhieb.

Hier haben Küchenexperten zwei einfache Tipps: Zum einen länger schlagen. Die Luftbläschen im Eischnee müssten erst eine gewisse Stabilität entwickeln. Zum anderen kann auch eine Prise Salz helfen. Das Salz entzieht dem Eiweiß Feuchtigkeit und sorgt so für mehr Stabilität der Luftbläschen. Bei der Herstellung von Eischnee setzen Experten zudem auf die Küchenmaschine. Die hat mehr Geduld und Ausdauer, als wenn man sich selbst mit der Hand versucht.

Der Honig ist kristallisiert - was tun?

Sieht nicht nur unschön aus, sondern schmeckt auch komisch: kristallisierter Honig. Das ist aber kein Problem, wenn man sich zu helfen weiß.

Wasserbad: Stellen Sie den Honig in ein Wasserbad und erwärmen Sie ihn einige Minuten. Wichtig ist, dass das Wasser nicht zu heiß ist: 35 Grad Celsius sollten nicht überschritten werden.

Mikrowelle: Auch in der Mikrowelle bekommen Sie den Honig wieder flüssig. Die Einstellungen variieren von Gerät zu Gerät. Sie sollten jedoch in jedem Fall eine schwache Stufe verwenden und nur ein bis zwei Minuten einstellen.

Die Soße ist zu dünn

Es passiert öfter, als so manch einem lieb ist: Das Fleisch wartet ungeduldig in der Pfanne, doch die Soße will und will nicht dick werden. Wie gehen Sie am besten vor?

Köcheln: Zunächst sollten Sie die Soße angemessen lang auf mittlerer Hitze vor sich hinköcheln lassen. Dadurch verliert sie ganz von alleine an überschüssiger Flüssigkeit.

Butter: Kalte Butter-Stücke sind eine leckere Lösung, eine Soße zu verdicken.

Mehl: Hat all das nichts geholfen, so müssen Sie zum altbewährten Hausmittel greifen. Denn die Stärke im Mehl eignet sich hervorragend zum Eindicken.

Kartoffelbrei: Das Pulver, aus dem Kartoffelbrei gemacht wird, ist ebenfalls geeignet, um Flüssigkeiten zu verdicken. Außerdem gibt es der Soße einen noch intensiveren Geschmack.

Der Kuchen ist dunkel - was tun?

Man kann noch so sehr aufpassen, immer wieder einmal kommt es vor, dass der Kuchen im Ofen einfach nicht so will, wie er soll. Auch hier kann man sich die Verzweiflung sparen. Das beste Rezept gegen einen sehr dunkel geratenen Kuchen ist es, erst einmal die Ruhe zu bewahren.

Abkühlen: Hektisches Abkratzen in den ersten Sekunden misslingt, wenn das Gebäck heiß ist. Am besten den Kuchen erst einmal vollkommen abkühlen lassen.

Abkratzen: Das Entfernen der verbrannten Schicht klappt am besten mit einem Messer. Wenn es sich um kleinere Formen von Gebäck handelt, genügt auch eine Reibe.

Und zuletzt: Kaschieren, kaschieren, kaschieren! Nicht einmal dem geschicktesten Kuchen-Retter wird es gelingen, den Kuchen nach der Rettungsaktion so aussehen zu lassen, als wäre nichts gewesen. Deswegen muss der Fauxpas ordentlich versteckt werden. Dazu eignen sich Puderzucker oder eine möglichst dunkle Glasur.

Kleiner Tipp am Rande: Wer den Kuchen erst gar nicht aus der Form herausbekommt, kann die kritischen Ecken mit etwas Eiweiß bestreichen, das hält den Kuchen beim Hinausbefördern zusammen.

Und jetzt sind Sie bestens gerüstet für alle Eventualitäten: Guten Appetit! (mp/miwa/mcb/cze/awa/mgb)

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