Heute ist der Tag des Bieres. Zeit, einmal die Mythen rund um Gerstensaft im Faktencheck unter die Lupe zu nehmen.

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Bier macht dick

"Drei Bier sind ein Schnitzel", heißt es umgangssprachlich. Dabei haben beispielsweise Apfelsaft und Milch mehr Kilokalorien. Und im Rotwein stecken sogar doppelt so viele.

Bier macht im Gegensatz zu einer richtigen Brotzeit auch nicht satt, sondern regt stattdessen den Appetit an. Wer zusätzlich zum Bier auch noch bei Würstchen und Pommes zugreift, wird tatsächlich dick - nur nicht vom Bier selbst.

Bier macht einen größeren Busen

Pflanzliche Östrogene im Bier sollen dafür sorgen, dass Frauen sich durch regelmäßigen Biergenuss ein paar Körbchengrößen antrinken können. Der niedrige Östrogen-Gehalt im Bier und fehlende wissenschaftliche Nachweise für diese optimistische Theorie sollten jedoch von einem Selbstversuch Abstand nehmen lassen.

Bier macht einen Bierbauch

In repräsentativen Studien konnten nachgewiesen werden, dass der Bierkonsum keine Auswirkungen auf den Leibesumfang hat.

Das Bäuchlein kommt wohl doch von den deftigen Mahlzeiten.

Ein gutes Pils braucht sieben Minuten

Die Sieben-Minuten-Regel beim Bierzapfen ist ebenfalls ein weit verbreiteter Mythos, dem man keinen Glauben schenken sollte.

Nach sieben Minuten ist das Bier in erster Linie eines: schal.

Es könnte sein, dass sich die alte Faustregel auf inzwischen überholte Zapfanlagen bezieht. Bei heutzutage gebräuchlichen Zapfhähnen dauert es vom leeren Glas zum leckeren Pils nur zirka drei Minuten.

Es gibt kein Bier auf Hawaii

Auch wenn Paul Kuhn in seinem Schlager aus dem Jahr 1963 felsenfest das Gegenteil behauptet: Auf Hawaii gebe es kein Bier - weit gefehlt. Dort gibt es sogar eigene Brauereien.

Mit einem einfachen Trick: Bierflasche ohne Öffner aufmachen

Kein Flaschenöffner für Bier zur Hand? Ein Blatt Papier genügt

Das Bier ist gekühlt und kein Flaschenöffner zur Hand? Das lässt sich ganz einfach lösen – und zwar mit einem Blatt Papier.

Bier auf Wein, das lass sein

Diese Weisheit hält sich hartnäckig, belegt ist sie aber nicht.

Der Spruch hat wohl mehr mit historischem Klassendenken zu tun: Bier galt als Getränk der armen Leute. Wer nach dem edlen Wein zum schnöden Bier griff, beging durch die Getränkewahl den sozialen Abstieg.

Bier hilft beim Einschlafen

Wahr ist: Hopfen entspannt und fördert die Schlafbereitschaft. Nicht nachgewiesen ist jedoch die gleiche Wirkung durch Bierkonsum. Und: Alkohol verringert nachweislich die Schlafqualität.

Bier macht schöne Haut und Haare

Stimmt leider nicht. Das im Bier enthaltene Vitamin B2 und die Pantothensäure pflegen zwar grundsätzlich Haut, Haare und Nägel, sind aber in zu geringen Dosen enthalten.

Mit anderen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten sind bessere Ergebnisse zu erzielen - ganz ohne Rausch.

Bier kann schlecht werden

Die Antwort ist nicht so einfach: Zwar entstehen keine krankheitserregenden Stoffe in Bier, welches das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, doch es verliert langsam an Geschmack. Und das ist ja schon schlimm genug.

Warmes Bier hilft bei Erkältung

Ätherische Öle und Bitterstoffe im Bier wirken antibakteriell, die Wärme verstärkt diese Wirkung zusätzlich.

Bei Fieber heißt es: Lieber Finger weg, denn der enthaltene Alkohol schwächt das Immunsystem.

Frauen mögen kein Bier

Eine infame Unterstellung. Im Zweifelsfall einfach nachfragen.

Warum Bier gesund und ungesund ist

Wissenschaftler der Universität Erlangen haben zwei erstaunliche Stoffe im Bier gefunden. Die Substanzen stecken im Hopfen und können kranke Leberzellen wieder gesund machen. Zumindest bei Mäusen. Bald auch beim Menschen? © BR
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