Sogenannte "Lerchen"-Typen, die gerne früh aufstehen, haben eine höhere Lebenserwartung als ihre lieber nachtaktiven Mitmenschen. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie der Universitäten Surrey und Chicago - und sie nennen auch Gründe dafür.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm - und scheint auch länger zu leben. Menschen, die früher in den Tag starten leben laut einer aktuellen Studie der Universitäten aus Surrey und Chicago länger.

"Nachteulen" hingegen hätten ein höheres Sterberisiko, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Chronobiology International" ausführen. Für die Studie untersuchten die Forscher 430.000 Menschen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren.

Das Ergebnis überrascht: Über den Untersuchungszeitraum von sechseinhalb Jahren lag das Sterberisiko bei den extrem nachtaktiven Teilnehmern um zehn Prozent höher als bei den Frühaufstehern.

In diesem Zeitraum starben fast 10.500 Teilnehmer, davon rund zehn Prozent mehr in der Gruppe der nachtaktiveren Teilnehmer. Bei der Studie wurden auch Faktoren wie Gewicht, sozioökonomischer Status oder Tabakkonsum berücksichtigt.

"Eulen"-Typen sollten nicht früh aufstehen müssen

Als Grund für das frühere Ableben führen die Forscher an, dass diese Menschen permanent gegen ihre innere Uhr leben müssten. Genetisch sind sie eigentlich dafür gemacht, später ins Bett zu gehen und auch später aufzustehen.

"Nachteulen, die versuchen, in einer Welt der Morgenmenschen zu leben, können gesundheitliche Probleme bekommen", erklärte Co-Autorin Kristen Knutson in der "Chronobiology International".

Aufgrund ihrer Ergebnisse sprachen sich die Forscher für einen speziellen Umgang mit bevorzugt nachtaktiven Menschen aus. Laut den Wissenschaftlern sei die innere Uhr genetisch vorbestimmt und keine Charakterschwäche.

"Jobs und Arbeitszeiten könnten für 'Nachteulen' flexibler gestaltet werden", sagte Knutson, "sie sollten nicht gezwungen werden, für eine Acht-Uhr-Schicht aufzustehen." (arg)


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