Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit ist unheilbar erkrankt. Was die Diagnose Lungenfibrose bedeutet und was die ersten Anzeichen sind.

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In den Abendnachrichten verkündete Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit ihrem Land: "Ich habe eine chronische Lungenfibrose." Es sei nie angenehm, öffentlich über die eigene Gesundheit zu sprechen. Doch sie wolle Spekulationen zuvorkommen.

Die 45-Jährige kämpft schon länger mit gesundheitlichen Problemen - unter anderem mit ihren Bandscheiben. Dazu kommt nun eine unheilbare chronische Krankheit.

Mette-Marits Lunge ist chronisch entzündet

Unter dem Begriff Lungenfibrose werden über 100 verschiedene Lungenerkrankungen zusammengefasst, die teils sehr selten sind. Sie alle haben gemein, dass es zu chronischen Entzündungen im Bindegewebe der Lunge kommt. Auch die feinen Wände der Lungenbläschen sind betroffen.

Im Lauf der Zeit baut der Körper das entzündete Lungengewebe in Bindegewebe um. Es kommt zu einer krankhaften Vermehrung von funktionslosem Bindegewebe, das verhärtet und vernarbt: Es fibrosiert. Die Lunge verliert außerdem an Elastizität und versteift.

Erkrankte müssen in der Folge mehr Kraft für die Atmung aufwenden. Zudem gelangt Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße und kann auch schlechter aufgenommen werden. Betroffene leiden unter Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot.

Lungenfibrose ist schwer zu diagnostizieren

Eine Lungenfibrose ist unheilbar. Die Krankheit ist schwer und kann tödlich enden. Wird sie rechtzeitig erkannt, lässt sich der Verlauf jedoch verlangsamen. Allerdings verlaufen Lungenfibrosen häufig über Jahre hinweg unauffällig, was die Diagnose erschwert.

Ein erstes Anzeichen ist Atemnot, die zunächst nur bei körperlicher Belastung auftritt. Dazu kommt trockener Reizhusten. In einem fortgeschritteneren Stadium bekommen Patientinnen und Patienten auch im Ruhezustand Atemnot. Die Atmung wird flacher und schneller.

Im Endstadium der Krankheit kann die Lunge den Gasaustausch nicht mehr ausreichend durchführen. In diesen Fällen kann eine Lungentransplantation die letzte Möglichkeit sein.

Im Fall von Mette-Marit entwickle sich die Erkrankung langsam, sagte ihr Arzt Kristian Bjøro vom Osloer Rikshospitalet. Es handele sich um eine ungewöhnliche Form, die nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen sei. Momentan deute vieles auf eine Autoimmunerkrankung hin.

In der Hälfte der Fälle ist keine Ursache feststellbar

In etwa 50 Prozent der Fälle finden Ärzte eindeutige Ursachen für eine Lungenfibrose - etwa Infektionen mit bestimmten Erregern, Medikamente oder eingeatmete Schadstoffe. Bei den anderen 50 Prozent der Patienten und Patientinnen lässt sich kein Auslöser feststellen: Es handelt sich dann um eine sogenannte idiopathische Lungenfibrose.

Die norwegische Kronprinzessin will trotz ihrer Erkrankung weiterarbeiten. "Doch es ist klar, dass es Momente geben wird, an denen ich nicht in so guter Form sein werde, wie ich mir das wünsche", sagte sie.

Ihr Mann Kronprinz Haakon betonte, die Krankheit sei rechtzeitig entdeckt worden. "Die Prognose ist positiv", sagte er dem staatlichen Sender NRK. "Wir haben gute Tage vor uns." (ank)

Verwendete Quellen:

  • Lungenärzte-im-Netz.de: "Was ist eine Lungenfibrose?"
  • Lungenärzte-im-Netz.de: "Lungenfibrose: Ursachen"
  • Lungenfibrose.de: "Fibrose - was ist das?"
  • Apotheken-Umschau.de: "Lungenfibrose"
  • dpa
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