Duftstoffe, Silikone, Konservierungsmittel: Viele Inhaltsstoffe in Shampoos, Duschgels und Cremes können schädlich für Mensch und Umwelt sein. Unter welchen Bezeichnungen Sie sie erkennen.

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Die Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten sind für die meisten Menschen wie eine Fremdsprache. "Öko-Test" hat zusammengeschrieben, bei welchen Inhaltsstoffen man hellhörig werden sollte. Wer auf Nummer sicher gehen und gesundheitliche und umweltbelastende Stoffe vermeiden möchte, sollte folgende Bezeichnungen kennen und vermeiden.

Konservierungsstoffe sorgen dafür, dass sich Bakterien nicht vermehren können und das Produkt nicht verdirbt. Halogenorganische Verbindungen - also Stoffe mit Chlor, Brom, Iod oder Fluor - sind laut "Öko-Test" allerdings bedenklich, da sie Allergien auslösen, Krebs erzeugen können und sich in der Umwelt anreichern.

Besonders bei Aufschriften wie "antibakteriell wirksam" sollten Kunden und Kundinnen aufhorchen: Dafür wird in Zahncremes, Seifen und Deo-Stiften manchmal noch immer das umstrittene Triclosan eingesetzt.

Auch die Konservierungsstoffe Parabene, Butylhydroxytoluol und Polyaminopropyl wertet "Öko-Test" aufgrund gesundheitlicher Bedenken ab.

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Achtung vor diesem "Bakterienkiller"

Ein weiterer "Bakterienkiller" ist Formaldehyd, der in der Körperpflege zwar nicht mehr erlaubt ist - Formaldehydabspalter allerdings schon. Noch bis August 2026 sollten Verbraucher und Verbraucherinnen in der Inhaltsstoffliste selbst nach dem Stoff Ausschau halten, wenn sie ihn umgehen wollen. Ab August 2026 müssen die Hersteller auf der Packung von Kosmetikprodukten mit den Worten "spaltet Formaldehyd ab" darauf hinweisen.

Vor Aluminium warnt "Öko-Test" außerdem, da es als neurotoxisch gilt. Dafür gilt es, Aluminiumchlorhydrat in der Rezeptur zu vermeiden. Des Weiteren verweist das Verbrauchermagazin auf Polyethylenglykole und PEG-Verbindungen wie Sodium Laureth Sulfate, die in Seifen, Duschgels und Shampoos enthalten sind und die Hautbarriere zerstören können.

Paraffine sind aus Erdöl hergestellte künstliche Fette und Wachse. Hier besteht die Gefahr von Verunreinigung mit Mineralölkohlenwasserstoffen, die krebserregend sein können. Dies kann bei folgenden Bezeichnungen der Fall sein: Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Vaseline, Ceresin, Cera, Microcristallina, Ozokerite, Microcrystalline Wax.

Diesen Duft sollten Sie meiden

Die Spezialisten warnen auch vor einer Reihe von Duftstoffen, auf die einige Menschen allergisch reagieren. 24 von ihnen müssen mittlerweile deklariert werden, 56 weitere werden bald hinzukommen. Zu den potentesten gehören Isoeugenol, Cinnamal, Eichenmoosextrakt und Baummoos-Extrakt, schreibt "Öko-Test". Auch künstliche Moschus-Düfte sieht das Medium kritisch. Da diese in der Rezeptur nicht zu erkennen sind, rät es dazu, diesen Duft generell zu meiden.

Sonnenschutz: Am besten mit mineralischen Lichtschutzfiltern

Sonnenschutzmittel sind wichtig – aber auch hier sollte man besonders auf die Zusammensetzung achten. Das Magazin rät zu Sonnencremes mit mineralischen Lichtschutzfiltern, die als Filter auf der Haut bleiben. Chemische Lichtschutzfilter können dagegen in den Blutkreislauf gelangen, wo sie auch "hormonell wirksam" sein können. Wer das vermeiden möchte, sollte die Finger lassen von den folgenden Stoffen:

  • 4-Methylbenzylidencampher (4-MBC bzw. MBC)
  • Ethylhexylmethoxycinnamat (Octylmethoxycinnamat)
  • OMC und Benzophenon-3 (Oxybenzon)
  • Octyl-Dime­thyl-Para-Amino-Benzoic-Acid (OD-PABA)
  • Octocrylen
  • Homosalat (Homo­menthylsalicylat bzw. HMS)

In Lebensmitteln verboten, in Kosmetik nicht: Titandioxid

Auch vor Titandioxid warnt "Öko-Test", da es unter Verdacht steht, das Erbgut zu schädigen, wenn es in den Körper gelangt. Demnach ist der Inhaltsstoff zwar in Lebensmitteln verboten, in Kosmetikprodukten aber aktuell noch erlaubt. Während der umstrittene Stoff aus den meisten Zahnpasta-Rezepturen mittlerweile gestrichen wurde, kommt er in anderen Produkten wie Lippenstiften häufig weiterhin vor. Wer ihn umgehen möchte, sollte auf Produkte mit den Inhaltsstoffen Titanium Dioxide oder CI 77891 verzichten.

Mikroplastik und Palmöl: Diese Stoffe sind nicht gut für die Umwelt

Silikone sind nicht per se schädlich für den Menschen, allerdings wirken sie ausschließlich oberflächlich und haben keinen realen Pflegeeffekt. Dafür sind sie umweltschädlich: Sie sind nur schwer abbaubar und können sich in lebenden Organismen anreichern. Ökologisch gesehen sind sie damit ein No-Go.

Wegen seiner Umweltbelastung setzt die EU zwar Verbote gegen die Verwendung von Mikroplastik ein, diese gelten aber teilweise erst ab dem Jahr 2035. Schon jetzt ersetzen viele Hersteller das Mikroplastik durch synthetische Polymere, die ebenfalls umweltbelastend sind, die Verbote aber umgehen. Verbraucher und Verbraucherinnen, die das nicht unterstützen wollen, sollten daher folgende Stoffe vermeiden.

  • Polypropylene
  • Polyethylene
  • Polyurethane
  • Polystyrene
  • Nylon
  • Acrylates Copolymer
  • Acrylates Crosspolymer
  • Polyacrylate
  • Polyethylene Terephthalate
  • Polyquaternium-7

Palmöl sollte dem Regenwald zuliebe ebenfalls vermieden werden, soweit es geht – das stellt Hersteller sowie Kunden und Kundinnen aber vor Herausforderungen. Palmöl versteckt sich hinter zahlreichen Begriffen wie Ascorbyl Palmitate, Cetyl Alcohol, Glycerin oder Sodium Lauryl Sulfoacetate. Da es kaum möglich ist, Palmöl komplett zu umgehen und Palmöl-Alternativen oft noch umweltschädlicher sind, rät "Öko-Test" dazu, nur Produkte zu kaufen, die Bio-Palmöl aus nachhaltigem Anbau nutzen, zu erkennen am RSPO-Label.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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