Ein brennender Hintern, Blut am Toilettenpapier und das Gefühl, den Darm nicht komplett entleeren zu können, deuten meist auf eine krankhafte Vergrößerung der Schwellkörper am Enddarm hin. Doch gegen Hämorrhoiden gibt es effektive Hausmittel.

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Mehr als die Hälfte der Deutschen über 50 Jahre sind betroffen von sogenannten Hämorrhoidal-Leiden. Doch auch bei jüngeren Menschen tritt diese Erkrankung auf.

Je früher man mit der Behandlung beginnt, desto besser lassen sich die Beschwerden lindern. Daher ist es wichtig, die am schnellsten wirkenden Maßnahmen zu kennen.

Wo wirksame Mittel gegen Hämorrhoiden ansetzen

Vielen ist es unangenehm, über Hämorrhoiden zu sprechen. Zum Glück sind Mittel und Wege bekannt, sie eigenständig zu behandeln. Aber wussten Sie, dass jeder Mensch Hämorrhoiden besitzt? Diese empfindlichen Gesäßpolster dienen dazu, den After nach außen abzudichten und sie sind Teil des Schließmuskels.

Durch eine unzureichende Verdauung und häufige Verstopfungen sind sie hohem Druck ausgesetzt und schwellen an. Da sie von zahllosen feinsten Blutgefäßen durchzogen sind, kommt es unter Druck leicht zu Blutungen.

Um dem vorzubeugen, sollte man die die Belastung möglichst niedrig halten. Bereits ausgebildete Hämorrhoiden werden meist mit Salben behandelt. Diese richten sich gegen Beschwerden wie Schmerz oder Juckreiz und wirken dementsprechend hauptsächlich entzündungshemmend oder örtlich betäubend.

Denn ob durch Medikamente oder Hausmittel: Hämorrhoiden können häufig nur symptomatisch behandelt werden.

Maßnahmen abhängig von Ausprägungsgrad

Je nach beobachtbaren Beschwerden lassen sich Hämorrhoidal-Leiden vier Stadien zuordnen, die unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zulassen:

  • Die Schwellung ist noch nicht mit dem Auge sichtbar. Es finden sich hellrote Blutspuren auf Stuhl und Toilettenpapier.
  • Beim Stuhlgang ist eine Vergrößerung sichtbar, die sich bei nachlassendem Druck zurückbildet. Häufig treten Blutungen sowie Brennen, Jucken und Nässen auf.
  • Die Knoten bilden sich nicht mehr automatisch zurück. Charakteristische Beschwerden sind Stuhlschmieren, ein Fremdkörpergefühl sowie eine unvollständige Darmentleerung.
  • Die Hämorrhoiden stehen nun permanent hervor, es kommt zu gröberen Problemen beim Stuhlgang sowie zu Schmerzen durch mangelhafte Durchblutung und Blutgerinnsel.

Hausmittel gegen Hämorrhoiden einzusetzen ist nur in den beiden frühen Entwicklungsstufen möglich. Denn eine dauerhafte Vergrößerung des Gewebes lässt sich nur operativ korrigieren.

Hausmittel gegen bestehende Hämorrhoiden

Sind die Beschwerden bereits ausgeprägt, hilft es kurzfristig, die betroffene Region zu kühlen und etwa durch die Verwendung von Sitzkissen aus dem Sanitätshaus zu entlasten. Entzündungen lassen sich durch Sitzbäder oder Cremes mit natürlichen Wirkstoffen wie Eichenrinde, Hamamelis, Kamille oder Beinwell bekämpfen. Gleichzeitig lindern sie Juckreiz und Schmerzen.

Um den Druck beim Stuhlgang zu reduzieren, empfiehlt es sich, die Füße auf einen Hocker zu stellen. Langfristig lässt sich durch gezieltes Training des Schließmuskels und Beckenbodens das Bindegewebe stärken, um die Rückbildung des Gewebes zu unterstützen.

Sport und der Abbau überschüssiger Pfunde helfen zudem der Verdauung nachhaltiger als Abführmittel, die auf lange Sicht Darmträgheit und weitere Verstopfungen fördern.

Wer zusätzlich homöopathische Mittel gegen seine Hämorrhoiden einsetzen möchte, kann die Schüssler Salze 1 D12 und 11 D12 zur Stärkung des Bindegewebes kombinieren mit 7 D6 zur Schmerzlinderung und 3 D12 zur Entzündungshemmung.

Hämorrhoiden mit Hausmitteln vorbeugen

Hämorrhoiden sind Teil des Verdauungssystems. Mithilfe von Ernährungsumstellungen lassen sich Hämorrhoiden daher sowohl vorbeugen als auch lindern. Durch die regelmäßige Aufnahme von Ballaststoffen, etwa in Form von Obst und Gemüse, sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr lassen sich Verstopfungen als Ursache von Hämorrhoiden aus dem Weg räumen.

Auch durch die Beachtung von Hygieneregeln beim Toilettengang lässt sich das Risiko von Hämorrhoiden reduzieren. Idealerweise reinigt man den After mit klarem Wasser und trocknet ihn mit weichem, aber reißfestem Papier ab.

Da chemische Zusätze wie Duftstoffe oder Konservierungsmittel Entzündungen begünstigen, raten Experten von der Benutzung von feuchtem Toilettenpapier ab. Stattdessen ist es möglich, mit stark verdünntem Apfelessig nachzureinigen. Durch regelmäßiges Duschen und das Tragen von Slipeinlagen können weitere Reizstoffe rechtzeitig entfernt werden.

Fazit: Was hilft gegen Hämorrhoiden?

Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Linderung von Hämorrhoiden gibt es wirksame Hausmittel. Der Krankheitsverlauf lässt sich durch ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung, Entlastung des Gesäßes und pflanzliche Wirkstoffe positiv beeinflussen.

Um auch fortgeschrittene Gewebeveränderungen zu behandeln und sicherzugehen, dass die Beschwerden nicht durch andere Ursachen bedingt sind, sollte man dennoch einen Arzt konsultieren.

Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch einen Arzt.  © 1&1 Mail & Media

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