• Plötzlich schmerzt der Kopf oder es ist einem schwindelig: Bei Aktivitäten in der prallen Sonne oder bei hohen Temperaturen kann es zu einer Hitzeerschöpfung kommen.
  • Werden die Symptome ignoriert, droht ein Hitzschlag - der lebensgefährlich sein kann.

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Es ist definitiv kein Sommer der Superlative: Der Sommer 2020 zeigte sich bisher eher mild und wechselhaft - von Rekordhitze keine Spur. Trotzdem gibt es auch in diesem Jahr immer wieder heiße und sehr sonnige Tage, die den Körper belasten können.

Wer dann nicht aufpasst, erleidet schnell eine Hitzeerschöpfung. Oder schlimmer: einen Hitzschlag. Doch wer die ersten Anzeichen erkennt, kann rechtzeitig gegenwirken.

Was ist eine Hitzeerschöpfung?

Wer sich in der Hitze verausgabt und dabei Kopfschmerzen bekommt oder sich schwach und verwirrt fühlt, sollte umgehend eine Pause machen. Denn dahinter könnte eine sogenannte Hitzeerschöpfung stecken.

Diese kann sich auch durch Übelkeit und Schwindel äußern. Der Blutdruck sinkt dann und die Körpertemperatur steigt ein wenig. Eine Hitzeerschöpfung entsteht vor allem, wenn man sich über längere Zeit bei hohen Temperaturen körperlich anstrengt, ohne dabei ausreichend zu trinken.

Damit die Körpertemperatur bei Hitze und körperlicher Anstrengung weitgehend konstant bleibt, versucht der Körper, überschüssige Wärme abzugeben und sich zu kühlen. Dabei weiten sich die Blutgefäße in der Haut. Durch die verbesserte Durchblutung kann mehr Wärme abgegeben werden. Gleichzeitig beginnt man vermehrt zu schwitzen. Dabei verliert der Körper jedoch viel Flüssigkeit und Elektrolyte.

Die Folge: Das Blut dickt ein und das Herz muss stärker pumpen, um ausreichend Blut durch den Kreislauf zu transportieren. Dies führt zu den typischen Symptomen einer Hitzeerschöpfung.

Wie gefährlich ist eine Hitzeerschöpfung?

Medizinisch gehört die Hitzeerschöpfung zur Gruppe der Hitzeschäden, zu der auch Sonnenstich und Hitzschlag zählen. Doch im Gegensatz zum Sonnenstich, der vor allem Menschen betrifft, die zu viel Sonne auf den Kopf und Nackenbereich bekommen haben, kann sich bei der Hitzeerschöpfung die Körpertemperatur erhöhen - und sich so zu einem gefährlichen Hitzschlag entwickeln. Ignoriert man nämlich die Warnzeichen einer Hitzeerschöpfung, verliert der Körper immer mehr Wasser und Elektrolyte. Steigt die Körpertemperatur dann auf 40 Grad Celsius und mehr, spricht man von einem Hitzschlag, der lebensgefährlich sein kann.

Der Hintergrund: Durch die große Anstrengung in Form von körperlicher Aktivität in Kombination mit starker Hitze kann das Temperatur-Regulationssystem des Körpers außer Gefecht gesetzt werden. Dann versagt beispielsweise die Schweißproduktion. Es kommt zu einem Wärmestau, den der Körper nicht mehr unter Kontrolle bringen kann. Dadurch drohen epileptische Anfälle und Bewusstlosigkeit, innere Organe können versagen.

Wie wird eine Hitzeerschöpfung behandelt?

Bei ersten Anzeichen einer Hitzeerschöpfung hilft es, viel zu trinken und sich im Schatten auszuruhen - das bringt einen meist schnell wieder in die Spur. Ideal sind mineralhaltige Getränke, wie beispielsweise Wasser, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetee, Saftschorle und Brühe. Ist der Körper bereits spürbar überhitzt, können feuchte Tücher oder eine kühle Dusche helfen. Auf jeden Fall ist anschließend Ruhe angesagt.

Bei Verdacht auf einen Hitzschlag muss der Körper möglichst schnell gekühlt und die Atmung kontrolliert werden. Dann sollte umgehend der Notarzt benachrichtigt oder der Betroffene rasch in ein Krankenhaus gebracht werden.

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Wie kann man Hitzeschäden vorbeugen?

  • Verrichten Sie bei großer Hitze keine schwere körperliche Arbeit; verzichten Sie auf Sport im Freien oder in einer überhitzten Sporthalle.
  • Halten Sie sich draußen nach Möglichkeit im Schatten auf und tragen Sie eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit ausreichend hohem UV-Schutz.
  • Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken und Mineralstoffe zuzuführen – besonders, wenn sich körperliche Arbeit nicht vermeiden lässt. Auch saftiges Obst und Gemüse liefern Flüssigkeit.
  • Verzichten Sie bei großer Anstrengung in der Hitze auf Alkohol, sehr zuckerhaltige und sehr kalte Getränke.
  • Tragen Sie luftige, nicht einengende, helle Kleidung.

Verwendete Quellen:

  • Material der Deutschen Presse Agentur
  • Rettungsdienst.de: Sonnenstich? Hitzschlag? Hitzeerschöpfung?
  • Onmeda.de: Hitzeerschöpfung: Symptome und Behandlung
  • Msd Manual - Ausgabe für medizinische Fachkreise: Hitzschlag
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