Wer als Autofan eine Reise in die USA unternimmt, hat nicht selten den einen oder anderen Roadtrip in kultige Gegenden im Sinn. Keinesfalls sollte man sich dabei auf die Küsten beschränken, wo es doch dazwischen so viel Interessantes gibt. Ein empfehlenswertes Ziel gibt es im Bundesstaat Tennessee.

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Hier, genauer gesagt in der Metropole der Countrymusik Nashville, steht das Lane Motor Museum. Dessen Gründer Jeff Lane hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Besuchern mitten im tiefen Süden der USA die ausgefalleneren Autos dieser Welt nahezubringen. Die abertausendste Ansammlung eingestaubter Musclecars sucht man hier ebenso vergebens, wie Klassiker-Standards à la Porsche 911 oder Mercedes SL. Mehr noch: viele Exemplare lassen sich zur Teilnahme an Oldtimerrallyes buchen.

Ein Museum für die Sonderlinge dieser Welt

Vielmehr geht es im Lane Motor Museum um das Ungewöhnliche, das Ausgefallene, aber auch das völlig unauffällig Alltägliche aus vergangenen Tagen oder fernen Ländern. Im Fundus des übersichtlich aufgebauten Museums, das sich in den Hallen einer ehemaligen Brotfabrik ausdehnt, findet sich eine eigene Tatra-Ausstellung, mehrere japanische Kei-Cars, ultraseltene Spritsparer, wie etwa der VW XL 1, oder ein Korridor mit Zweirädern für den Pendlerverkehr. Dazwischen: alles noch so ausgefallene, von Aero bis Zündapp. Viele Exponate sind schlicht Beispiele für die bisweilen eigenwillige Kunst des europäischen Autobaus: Modelle etwa, wie Citroën 2CV oder Fiat Multipla, die es auf offiziellem Wege, nie in die USA geschafft haben.

Interessantes und Verkaufsware im Anbau

Auf europäische Besucher mag das an einzelnen wenigen Stellen unspektakulär wirken, das große Ganze ist jedoch eine absolut besuchenswerte Sammlung an Kuriosem und Besonderen, für die der Eintrittspreis von 15 Dollar wahrlich nicht zu hoch ist. Wunderbar unkompliziert: Neben dem akkurat arrangierten und mit aussagekräftigen Infotafeln bestückten Museumsbereich, steht an den meisten Tagen auch eine benachbarte Halle offen, in der all das zu finden ist, was gerade nicht in die Ausstellungsräume passt – zwar nicht perfekt beleuchtet und dicht aneinandergereiht, aber dennoch frei zugänglich. Profitipp: Am Eingang dieser Halle befindet sich ein großer Wühltisch mit alten US-Automagazinen, die auf Vertrauensbasis für eine Handvoll Dollar in die Blechkasse erworben werden können.

Besagte Halle, die die überschüssigen Exponate beherbergen soll, platzt mittlerweile aus allen Nähten, sodass ein paar Fahrzeuge nun zum Verkauf stehen. "Seien Sie versichert, die Auswahl wurde nicht ohne reifliche Überlegung und Diskussion getroffen. Wir hoffen, dass das Schaffen von Raum für neue Anschaffungen es uns ermöglichen wird, die Geschichten, die wir in den kommenden Jahren durch unsere Sammlung erzählen können, zu stärken," heißt es auf der Website des Museums.

Eine Schnittmenge der insgesamt zehn zum Kauf angebotenen Fahrzeuge zu finden, ist nicht leicht. Ein 1969er Mercedes 280 S, oder ein Alfa Spider von 1986 erscheinen aufgrund ihrer einstigen US-Verfügbarkeit möglicherweise zu gewöhnlich, was sich jedoch von reinen Europa-Sonderlingen wie Lancia Appia oder einem von zwei (!) Minibus Lloyd LT 600 nicht behaupten lässt. Daneben stehen einige Formel-Rennwagen in sämtlichen Ausprägungen zum Verkauf, aber auch verrücktes, wie ein Citroën-CX-Autotransporter oder ein riesenhafter Tatra-Abschlepper mit V12, 6x6-Allradantrieb und 20-Tonnen-Winde.

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Die aufgerufenen Preise lassen sich aufgrund der Seltenheit der meisten Fahrzeuge schwer einschätzen, wirken aber durchaus fair. 15.000 Dollar für Mercedes bzw. Alfa liegen voll im Rahmen, zumal fast alle Museumsautos vom hauseigenen Werkstattteam fachkundig fahrbar und in gutem Zustand gehalten werden.

Alle Verkaufsautos, sowie kurze Erklärungen zu allen wunderbar ausgefallenen Exponaten finden sich unter: https://www.lanemotormuseum.org/our-collection/  © auto motor und sport

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