Astronauten gehen bei ihren Missionen regelmäßig an körperliche Grenzen oder sogar darüber hinaus - und sie riskieren für die Wissenschaft ihr Leben. Denn wenn sich eine Raumfähre ins Weltall aufmacht, lauern dort jede Menge Gefahren.

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In der Vergangenheit gab es immer wieder Extremsituationen, die die Männer und Frauen meistern mussten. Das gelang nicht immer. Die Raumfahrt beklagt zahlreiche Todesfälle.

Die Challenger-Katastrophe

Für eines der größten Dramen in der Geschichte der Raumfahrt sorgten Dichtungsringe, die in einer der seitlichen Feststoffraketen der "Challenger" versagten.

Diese Ringe sollten eigentlich dafür sorgen, dass aus den einzelnen Segmenten dieser Triebwerke keine heißen Gase entweichen können.

Doch aufgrund der extremen Temperaturschwankungen versagten diese sogenannten O-Ringe und als furchtbare Folge zerbrach die Challenger 73 Sekunden nach dem Start.

Bei diesem Unglück am 26. November 1985 ließen sieben Astronauten ihr Leben. Die Katastrophe führte dazu, dass das Shuttle-Programm der Nasa kurzzeitig eingestellt wurde.

Schockmoment mit Columbia

Wenn sich eine Raumfähre auf Mission befindet, hat die Bodenstation einiges zu tun. Unter anderem das regelmäßige Mitteilen der exakten Koordinaten.

Doch bei diesem vermeintlich einfachen Vorgang kann einiges schiefgehen – obwohl, oder gerade weil Menschen involviert sind.

Durch einen Fehler bei der Übertragung sendete im Januar 1990 das Kontrollzentrum unvollständige Daten an die Columbia.

Zwar meldete diese zurück, dass etwas nicht stimme und der Computer in Houston gab sogar Warnung. Dennoch geschah das Unerklärliche: Ein Mitarbeiter ignorierte die Meldung und bestätigte die falschen Informationen.

Die Columbia dachte, sie befände sich nahe des Erdkerns und gab vollen Schub.

Glücklicherweise befand sich zu diesem Zeitpunkt keine Raumstation im Orbit, mit der die Columbia hätte kollidieren können.

Daher legte die Rakete lediglich innerhalb weniger Minuten eine Umdrehung hin – großer Schaden blieb aus, da das Problem in letzter Sekunde erkannt worden war.

Startprobleme der Discovery

Der Start der Discovery im Juni 1984 hatte es in sich: Es ging einiges schief, bevor das Raumfahrzeug ins All durfte. Das wohl gefährlichste Ereignis verursachte eine Treibstoffklappe, die sich vier Sekunden vor dem Start nicht öffnete.

Flüssiger Wasserstoff trat aus und setzte die Startrampe in Brand, die zwölf Minuten lang in Flammen stand. Die Crew konnte evakuiert werden – Personenschäden gab es keine.

Platte Reifen und defekte Bremsen

Beim vierten Ausflug der Discovery in ferne Welten am 19. April 1985 passierte das, wovor sich auch Autofahrer fürchten: Plötzliches Bremsenversagen und eine Reifenpanne.

Was schon auf der Autobahn lebensgefährlich werden kann, wird noch dramatischer, wenn man eine 100-Tonnen-Maschine steuern muss.

Es klingt wie Ironie: Man fliegt mit einer der komplexesten Maschinen, die jemals von Menschen gebaut wurde, zu den Sternen und wird dann mit einer simplen Reifenpanne konfrontiert.

Doch die Landung glückte, die siebenköpfige Crew kehrte gesund zum blauen Heimatplaneten zurück.

Fataler Start und Explosion der Columbia

Eines der schlimmsten Erlebnisse in der Raumfahrt ereignete sich im Februar 2003 und kostete sieben Astronauten das Leben.

Schon beim Start der Columbia zeichnete sich das Desaster ab: Es brach ein Stück der Schaumisolierung eines externen Tanks ab und traf den linken Flügel.

Die Nasa-Mitarbeiter waren sich der Gefahr bewusst, dennoch war ihnen klar: Die Astronauten konnten diesen Schaden an der Hitzeschutzkachel nicht mehr reparieren.

So hofften die Techniker, dass dennoch alles beim Eintritt in die Atmosphäre gutgehen würde. Doch vergebens.

Das Plasma gelangte in die Tragfläche, zerstörte diese und brachte schlussendlich das Raumfahrzeug zum Zerbersten. Die Crew hatte keinerlei Überlebenschance.

Das tödliche Drama führte der Welt einmal mehr vor Augen, das selbst modernste Technologien das lebensgefährliche Restrisiko der bemannten Raumfahrt nicht ausschließen können.

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