Es ist zwar ein trauriger Anlass, aber dennoch eine großartige Geste von mannschaftlicher Geschlossenheit und vor allem ein klares Zeichen gegen Rassismus: Weil einer ihrer Mitspieler aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt und geschlagen wurde, haben sich seine Mannschaftskameraden vom Deinster SV etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

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Es ist kein Mannschaftsbild wie jedes andere, das gerade in den sozialen Netzwerken tausendfach geteilt wird. Darauf sieht man die Kreisliga-Mannschaft des Deinster SV. Aus Solidarität zu ihren Mitspielern Emad Babiker und Amar Alnoor haben die Spieler ihre Gesichter per Bildbearbeitung dunkel gefärbt.

Der Anlass für das Bild wird in der Botschaft klar, die das Team dazu geschrieben hat: "Unser Freund und Mitspieler Emad wurde am Samstag aus rassistischen Gründen beschimpft und geschlagen. Das ist einfach nur traurig! Gewalt gegenüber Flüchtlingen ist erbärmlich!! Emad und Amar - ihr gehört zu uns, wie jeder andere vom Deinster Sportverein und wir freuen uns dass ihr bei uns seid!"

Emad und Amar stammen beide aus dem Sudan und hatten am Samstag gemeinsam mit ihrer Mannschaft den Finaleinzug in den Kreispokal am Osterfeuer gefeiert, wie der Trainer der Niedersachen im Gespräch mit "jetzt.de" erzählt. Dabei seien sie im Festzelt bereits immer wieder angerempelt und geschlagen worden. Als sie sich dann alleine auf den Heimweg gemacht hätten, seien sie wieder auf die rechten Schläger getroffen, erzählt Trainer Sönke Kreibich. Diese hätten Emad zu Boden geworfen und auf ihn eingeschlagen.

"Emad hat die ganze Sache ziemlich mitgenommen", erzählt sein Trainer bei "jetzt.de". "Schließlich ist er aus dem Sudan geflüchtet, weil er dort so viel Gewalt ertragen musste". Nun fühle er sich wieder aus der Gemeinschaft herausgedrängt, "war völlig am Boden zerstört".

Mit dem bearbeiteten Mannschaftsfoto wollen seine Mitspieler ihm nun deutlich zeigen: Er und Amar sind genau so ein Teil des Teams. Sie dürfen sich willkommen fühlen.

Der Trainer hofft, dass nun schon bald wieder Normalität einziehen kann. Denn: "Am Ende steht schließlich der Fußball im Mittelpunkt".

(ska)

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