Während der US-Wahlkampf in die letzte Runde geht, prasseln gute und schlechte Nachrichten im Minutentakt auf die Kandidaten Donald Trump und Hillary Clinton ein. Ein Flugblatt sagt der Demokratin nun gar nach, mit dem Teufel im Bunde zu sein.

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Besondere Flugblätter haben sich in einen Newsletter der Immaculate Conception Catholic Church in Old Town, San Diego, verirrt: Sie erläuterten den Kirchgängern, dass Hillary Clinton teuflisch sei und eine Stimmabgabe für die Demokraten für ihre Wähler in der Hölle enden werde. Berichtet hat über den Fall der US-Sender NBC 7.

Demokratisch wählen eine "Todsünde"

Während Hillary Clinton in den letzten Tagen vor der Wahl noch einmal alles mobilisiert, scheint für den Verfasser des Flugblatts klar zu sein, dass sie zur Präsidentin zu wählen, dem Untergang gleichkäme. In einem Flyer, der dem Mitteilungsblatt der Kirche am 16. Oktober beilag, hieß es "It is a mortal sin to vote Democrat" ("Es ist eine Todsünde, demokratisch zu wählen").

Zwei Wochen später bekamen Kirchgänger zusammen mit ihrem Newsletter ein weiteres Flugblatt in die Hand gedrückt, in dem sie eindringlich darum gebeten wurden, doch "katholisch" zu wählen.

Ein Zitat der demokratischen Kandidatin stieß dem Verfasser offenbar sauer auf: Clinton hatte in einer Rede vom April 2015 gesagt, dass kulturelle Kodizes, religiöse Überzeugungen und gesellschaftliche Vorurteile sich verändern müssten - in Bezug auf die Einstellung zu Abtreibungen.

Das sei die Taktik des Teufels, "uns von Gottes Lehren hinsichtlich der Heiligkeit des Lebens abzubringen", hieß es dazu in dem Flugblatt.

Keiner weiß, wie der Flyer zustande kam

Kevin Eckery, ein Sprecher der römisch-katholischen Kirche in San Diego, machte der Inhalt der Flugblätter ratlos. Aus welcher Feder die Texte stammten, wisse er nicht, sagte Eckery zu NBC 7. Er habe zudem keine Ahnung, wie die Flyer in das reguläre Mitteilungsblatt der Kirche gelangt seien. Der zweite Text mit der Überschrift "Katholisch wählen" sei zudem in einem für seine Kirche unüblichen Ton verfasst.

San Diegos Bischof Robert McElroy versicherte, die römisch-katholische Kirche habe nicht die Absicht, einen der beiden Kandidaten für die US-Wahl öffentlich zu unterstützen. Zwar habe die Kirche eine moralische Verpflichtung, zu erklären, wie bestimmte politische Belange mit der katholischen Lehre in Zusammenhang zu bringen seien, man werde aber keine Flugblätter für einen Kandidaten verteilen.

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