Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat im Kinder-Riegel der Marke Ferrero und bei Produkten zweier weiterer Schokoladen-Hersteller Spuren von Mineralölen gefunden. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Süßigkeit, welche vorwiegend Kinder verzehren, mit Rückständen der chemischen Verbindung belastet ist.

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Bei Labortests fand die Verbraucherorganisation Foodwatch nach eigenen Angaben in Schokolade von Ferrero, Lindt und Rübezahl Verunreinigungen sogenannter aromatischer Mineralöle (MOAH). Das teilte die Organisation in einer Pressemitteilung mit. Kinder-Riegel von Ferrero, Fioretto Nougat Minis von Lindt und Sun Rice Classic Schoko Happen der Firma Rübezahl beinhalteten demnach die gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe. Kinder-Riegel ist einer der meistverkauften Schokoladen-Riegel Deutschlands.

Mineralöle werden verdächtigt, Krebs zu erregen

Foodwatch habe die betroffenen Hersteller im Vorfeld aufgefordert, ihre Produkte zurückzurufen. Diese hätten sich jedoch nach Darstellung der Organisation geweigert. Sowohl Ferrero als auch Lindt und Rübezahl gehören zum Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI), der die aromatischen Mineralöle als "unbedenklich" einstuft.

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind MOAH allerdings dafür bekannt, dass sie Krebs auslösen und das menschliche Erbgut schädigen können. Deswegen fordert Foodwatch für MOAH eine Null-Toleranz.

Insgesamt 20 Schokoladen-Produkte und Chips wurden auf die schädlichen Mineralöle getestet. Neben den drei oben genannten Schokoladen beinhalteten einige Produkte gesättigte Mineralöle (MOSH). Diese können langfristig die Organe im Körper schädigen. Für MOSH fordert Foodwatch eine strikte Obergrenze in Lebensmitteln.

Mineralöl durch Verpackung oder Maschinen

Es ist nicht das erste Mal, dass Foodwatch in Labortests Mineralöle in Produkten für Kinder findet. Bereits vor Ostern hatte die Verbraucherorganisation in 8 von 20 Schokoladen-Osterhasen die Substanz entdeckt, die man verdächtigt, krebserregend zu sein. Dabei waren nicht nur preisgünstige Produkte von Lidl, Penny und Aldi Nord betroffen, sondern auch teure Marken wie Lindt, Feodora und Niederegger.

Mineralöle gelangen auf verschiedenen Wegen in die Produkte. So können beispielsweise Jutesäcke, in denen die Kakaobohnen transportiert werden, das Mineralöl abgeben. Das Öl könnte aber auch von Maschinen oder Abgasen aus Industrie und Verkehr stammen.

Außerdem kann die schädliche Substanz über Altpapier-Verpackungen an das Produkt gelangen. Altpapier enthält bis zu 250 Chemikalien, die auf Lebensmittel übertragen werden können. Aus diesem Grund fordert Foodwatch, dass Lebensmittel von den Verpackungen abgegrenzt werden müssen. (ff)

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