• Im Jahr 2020 ist in der Sahara ein Meteorit entdeckt worden.
  • Dieser stammt aus der Frühphase unseres Sonnensystems und ist mehr als 20 Millionen Jahre älter als die Erde.
  • Das belegt, dass Himmelskörper damals innerhalb lediglich weniger hunderttausend Jahre gewachsen sind.

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Ein vor zwei Jahren in Algerien entdeckter Meteorit ist mit einem Alter von knapp 4,6 Milliarden Jahren das älteste bekannte Vulkangestein des Sonnensystems. Erg Chech 002 (EC 002) - so der Name des Meteoriten - sei mehr als 20 Millionen Jahre älter als die Erde und nur etwa 700.000 Jahre jünger als das Sonnensystem, sagt Ko-Autor Harry Becker von der Freien Universität Berlin.

Bestimmt wurde das Alter von 4,5666 Milliarden Jahren mit der sogenannten Mangan-Chrom-Methode, wie das internationale Forschungsteam um Ke Zhu von der University of Bristol im Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" schreibt.

Meteorit stammt vermutlich von einem Asteroiden

Im März 2021 hatte ein anderes Forschungsteam das Alter noch auf 4,5650 Milliarden Jahre bestimmt - also knapp zwei Millionen Jahre weniger. Mehrere Fragmente des Meteoriten mit einem Gesamtgewicht von knapp 32 Kilogramm wurden im Jahr 2020 in der südalgerischen Sahara gefunden. Analysen von Chrom- und Sauerstoff-Isotopen deuten darauf hin, dass EC 002 mit den sogenannten Brachiniten verwandt ist - einer Gruppe von Meteoriten aus dem inneren Sonnensystem.

Aufgrund des hohen Alters geht Ko-Autor Shi-Jie Li von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften davon aus, dass der Meteorit von einem Asteroiden stammt - also von einem eher kleinen Körper - und nicht von einem Planeten. "Größere Gesteinsplaneten weisen in der Regel jüngere Alter auf", wird er in einer Mitteilung zitiert.

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Meteorit besteht aus verfestigtem Magma

Das Sonnensystem sei 4,5673 Milliarden Jahre alt, sagt Becker, an dessen Institut die Datierung des Meteoriten vorgenommen wurde. Der Mutterkörper von EC 002 müsse also innerhalb lediglich weniger hunderttausend Jahre gewachsen sein, vermutet das Team. Das Magma stieg demnach aus dem Inneren des Mutterkörpers auf und bildete als vulkanisches Gestein nahe der Oberfläche eine neue Kruste. Die Wärmequelle für diesen Vulkanismus ist vermutlich der Zerfall des radioaktiven Aluminium-Isotops 26 (Al-26).

Dieses Isotop entstand Becker zufolge durch eine Supernova - also eine Sternenexplosion. Es war bereits bei der Entstehung unseres Sonnensystems vorhanden und zerfiel dann mit einer Halbwertzeit von 700.000 Jahren.

Schon frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass der in der Sahara gefundene Meteorit aus verfestigtem Magma besteht und damit vulkanischen Ursprungs ist. Und während die bekannten Meteoriten, die aus der Kruste von Protoplaneten stammen, aus basaltartigem Gestein bestehen, besteht EC 002 aus Andesit. Dieses Gestein enthält deutlich mehr Siliziumdioxid als Basalt. (ff/dpa)

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