Einer US-Studie zufolge bedeuten Kopfbälle im Fußball für Frauen ein deutlich größeres Risiko als für Männer. Frauen erleiden demnach deutlich eher ein Gehirntrauma.

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Bei Untersuchungen fanden die Forscher heraus, dass durch Kopfbälle verursachte Gehirnschäden bei Frauen fünfmal stärker sind als bei Männern.

Die am Dienstag im Fachblatt "Radiology" veröffentlichte Studie legt nahe, dass geschlechtsspezifische Richtlinien zur Vermeidung von Kopfverletzungen im Fußball notwendig sein könnten.

Forschern und Ärzten sei schon lange bekannt gewesen, dass Frauen bei Kopfverletzungen oft stärkere Schäden davontrügen. Bislang sei aber häufig vermutet worden, dies liege daran, dass Frauen eher als Männer über Symptome Auskunft gäben, erklärte der Haupt-Autor Michael Lipton.

Die jetzt veröffentlichte Studie messe jedoch objektiv Veränderungen im Hirngewebe anstelle von durch die Probanden selbst berichteten Symptomen.

Frauen erleiden leichter Gehirntraumata

Demnach erlitten Frauen bei Kopfbällen leichter als Männer Gehirntraumata. Die Forscher untersuchten je 49 männliche und weibliche Fußballer im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, die in den zwölf Monaten vor der Untersuchung eine ungefähr gleich hohe Anzahl von Kopfbällen geschossen hatten.

Dabei wurde ein spezielles MRT-Verfahren eingesetzt, das die weiße Substanz des Hirns auf die Wasserverteilung im Gewebe hin untersucht.

Die MRT-Bilder zeigten, dass das Volumen beschädigter weißer Hirnsubstanz bei Frauen fünfmal größer war als bei Männern. Bei den weiblichen Spielerinnen waren acht Hirnregionen betroffen, bei Männern nur drei.

Den Forschern zufolge waren die Schäden nur gering. Dennoch könnten sie Vorboten künftiger Verletzungen und Hirnschäden sein, die letztlich zu einem Rückgang der geistigen Fähigkeiten oder zu Verhaltensänderungen führen könnten.  © AFP

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