Sie treiben sich mitten am Tag in der Stadt herum oder überraschen Spaziergänger mit ihren Schreien: Füchse. Aktuell können die Tiere häufiger als sonst beobachtet werden und das aus einem ganz bestimmten Grund.

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Am helllichten Tag durchstreifen sie die Straßen unserer Großstädte oder überraschen Spaziergänger im Wald mit ihren schrillen Schreien und ihrem rauen Bellen. Unsere Füchse scheinen derzeit verrückt zu spielen. Doch hinter dem Verhalten der Rotfüchse steckt ein ganz einfacher Grund: Sie haben Frühlingsgefühle.

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Frühlingsgefühle bei den Rotfüchsen

Im Januar beginnt für unsere einheimischen Rotfüchse die Paarungszeit und diese ist nur von kurzer Dauer, wie Artenschutzexperte Magnus Wessel vom Naturschutzbund BUND im Gespräch mit "t-online" erklärt: "Die Füchse müssen sich jetzt sputen, denn die Weibchen sind nur wenige Tage empfängnisbereit." Da kann es schon einmal vorkommen, dass die Hormone der Füchse mit ihnen durchgehen und die "selbst in Großstädten vorsichtige[n] Tiere" sich häufiger mitten am Tage in den Straßen und Parkanlagen der Städte zeigen.

Ein heiseres, aber durchaus hörbares Bellen, Schreie und das Kreischen dienen dem Rotfuchs bei der Partnersuche. Ist der passende Partner erst einmal gefunden, so hält sich der Rüde in der Nähe der Fähe, wie das Weibchen genannt wird, auf, um den passenden Moment der Paarung nicht zu verpassen. Der dafür verantwortliche Lockduft wird bei der Fähe über eine Drüse an der Oberseite des Schwanzes abgesetzt.

Sind Füchse in der Paarungszeit gefährlich?

Anlass zur Sorge besteht aber weder für Sonntagsspaziergänger noch für Bewohner in Großstädten. "Füchse sind recht konfliktscheu. Auseinandersetzungen mit Haustieren – insbesondere Katzen – vermeiden sie", erklärt Katrin Koch, Wildtierexpertin des NABU. Außerdem gelten Füchse in Deutschland seit 1998 als tollwutfrei. Stattdessen dürfen sich Bewohner der Großstädte mit viel Glück im Frühjahr auf das wilde Treiben der Jungfüchse freuen. Denn ist die Fähe erfolgreich befruchtet, zieht sie sich für etwa 50 Tage, bis Ende März, in ihren Bau zurück, wo sie ein bis zehn Welpen zur Welt bringt.

"In Städten haben sich Füchse für ihre Baue interessante Räume erobert – stille Friedhöfe, großräumige Parks, Kleingartenanlagen oder verlassene Bahndämme", so Wessel. Und das sei auch "das Schöne an unseren Stadtfüchsen", ergänzt Koch. "In der freien Wildbahn bekämen wir sie nur selten zu sehen, schon gar nicht die Welpen. In der Stadt gibt es für uns die Chance, diese eleganten Tiere zu beobachten und uns an ihrer Schönheit zu erfreuen."

Also Augen auf in den kommenden Monaten und Wochen: Der Fuchs könnte sich dann wohl öfters zeigen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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