• Gespenstische rote Augen, gelbe spitze Fangzähne: Dieses Bild scheint ein Geschöpf aus einem Horrorfilm zu zeigen.
  • Auf der Aufnahme ist allerdings lediglich eine extreme Nahaufnahme einer Ameise zu sehen - in vielfacher Vergrößerung.

Mehr zum Thema Natur & Umwelt

Es ist eine Aufnahme, die fasziniert: Der litauische Fotograf Eugenijus Kavaliauskas hat eine Ameise unter dem Mikroskop in vielfacher Vergrößerung abgelichtet. Das Bild trägt den schlichten Titel "Ant (dt. Ameise)" (Camponotus) und wurde im Zuge des Fotowettbewerbs "Small World Photomicrography Competition", der von Nikon veranstaltet wird, neben anderen Beiträgen in der Kategorie "Images of Distinction" geehrt.

Es zeigt allerdings nicht die roten Augen und auch nicht die gelben Zähne der abgebildeten Rossameise. Bei den beiden roten Punkten handelt es sich um die Stelle, an der die Fühler angewachsen sind. Die gelben "Zähne" sind in Wirklichkeit kleine Härchen, mit denen die Tiere ihre Umgebung wahrnehmen und kommunizieren.

Lesen Sie auch: Schätzung: Rund 20 Billiarden Ameisen besiedeln die Erde

"Es gibt keinen Horror in der Natur, nur einen Mangel an Wissen"

Kavaliauskas begann seine Karriere zunächst mit Aufnahmen von Raubvögeln, mit denen er bereits einige Preise gewonnen hat, wie die "Washington Post" berichtet. Vor vier Jahren allerdings habe er sich seinen Wunsch erfüllt, die Geheimnisse der Erde aufzudecken und "ungesehene Perspektiven" sichtbar zu machen.

Kavaliauskas lebt direkt neben einem Wald, in dem er leicht eine Ameise für seine Zwecke gefunden hat. "Aber es ist langweilig, ein Foto einer Ameise aufzunehmen, die banal über den Boden läuft", sagte er dem "Insider". Er suche immer nach Details, Schatten und ungesehenen Ecken. Und wie sah das Tier für den Fotografen unter dem Mikroskop aus? Nun, für ihn gebe es "keinen Horror in der Natur", nur einen Mangel an Wissen.

Als er mit der Mikrofotografie begann, hätten für ihn alle Käfer wie kleine Monster ausgesehen. Mittlerweile habe er sich aber daran gewöhnt: "Ich bin überrascht, dass es so viele interessante, schöne, unbekannte Wunder unter unseren Füßen gibt."

Weitere extreme Nahaufnahmen des Fotografen finden Sie auf seinem Instagram-Account.

Verwendete Quellen:

  • Nikon Small World Photomicrography Competition: Image of Distinction - 2022 Photomicrography Competition
  • Washington Post: Is this ant terrifying or beautiful? Depends who you ask.
  • Insider: A Nikon photo competition shows us what an ant's face looks like up close, and it's straight out of a horror movie

Korrektur: In einer früheren Version stand, das Bild zeige eine fünffache Vergrößerung. Das ist natürlich falsch, wir haben den Fehler korrigiert.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.