Der Mensch hat fatale Auswirkungen auf das Klima unseres Planeten: Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Erde so schnell erwärmt, wie noch nie in ihrer Geschichte.

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Die globale Temperatur steigt nach Forscherangaben derzeit schneller an als jemals zuvor in den Millionen von Jahren der Erdgeschichte, die Klimaforscher rekonstruieren können.

Seit 50 Jahren werde es im Schnitt global über Land und Ozeanen pro Jahrzehnt um rund 0,2 Grad wärmer, erläuterte Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Eine solche über viele Jahre andauernde Steigerung sei unerreicht zumindest in den vergangenen drei Millionen Jahren, für die es viele quantitative Temperatur-Rekonstruktionen gebe, und möglicherweise sogar in den vergangenen 60 Millionen Jahren.

Erde erwärmt sich so schnell wie nie zuvor

"Zum Vergleich: Die Erdtemperatur ist nach dem Maximum der jüngsten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren innerhalb von 10.000 Jahren um etwa 5 Grad angestiegen", so Ganopolski. "Das ist eine durchschnittliche Erwärmung von etwa 0,005 Grad pro Jahrzehnt, also rund 40 Mal langsamer als derzeit." Vor gut 10.000 Jahren begann der Mensch mit dem Ackerbau.

Es gibt laut Ganopolski mehr oder weniger glaubhafte globale Temperatur-Rekonstruktionen für die vergangenen 60 Millionen Jahre, aber nicht für die Zeit davor. Grundlagen sind etwa Ablagerungen in den Ozeanen, von Organismen oder verschiedenen Atomsorten (Isotopen). Die CO2-Konzentration lasse sich durch direkte Messungen nur für die vergangenen 800.000 Jahre zuverlässig rekonstruieren - und zwar aus Proben von Eisbohrkernen in der Antarktis. Ältere Zahlenangaben beruhten aus indirekten Messungen und widersprächen sich häufig. "Die Daten aus der Paläoklimatologie unterstützen jedenfalls die Auffassung, dass CO2 ein sehr wichtiger Klimafaktor ist", betonte Ganopolski. (mgb/dpa)

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