Erneut ist die Ausdehnung des Meereises in der Arktis nach Angaben deutscher Forscher im Laufe der sommerlichen Schmelzperiode auf unter vier Millionen Quadratkilometer gesunken.

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Die von Meereis bedeckte Fläche in der Arktis ist so klein wie seit sieben Jahren nicht mehr. Nur noch rund 3,9 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans seien zum Ende der Schmelzperiode mit Meereis bedeckt, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven am Freitag mit.

So sank das jährliche Minimum erst zum zweiten Mal seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979 unter vier Millionen Quadratkilometer.

Forscher fürchten eisfreien Sommer in der Arktis

Die Wissenschaftler werden erst im Oktober die endgültige Bilanz für 2019 ziehen. Mit einem neuen Negativrekord rechnen sie aber nicht. 2012 war eine Meereisausdehnung von nur 3,4 Millionen Quadratkilometern beobachtet worden.

"Rekord oder nicht, dieses Jahr bestätigt den weiteren langfristigen klimabedingten Rückgang des Eises in der Arktis, womit es immer wahrscheinlicher wird, dass es in ein paar Jahrzehnten eisfreie Sommer in der Arktis geben wird", sagte Christian Haas, Geophysiker und Leiter der Meereissektion am AWI. "Dies bedeutet einschneidende Veränderungen für die Arktis, mit Konsequenzen für das Klima- und Ökosystem und uns Menschen, einschließlich in Europa", betonte er.

Unter der Leitung des AWI startet der Eisbrecher "Polarstern" am 20. September vom norwegischen Tromsø aus. Ein Jahr lang soll er mit dem Packeis durch die Zentralarktis driften. Dabei wollen die Wissenschaftler mehr über den Klimawandel erfahren. (jwo/dpa)  © dpa

Mikroplastik in Schnee nachgewiesen

Selbst in entlegenen Gegenden wie der Arktis enthält Schnee inzwischen hohe Konzentrationen von Mikroplastik. Das zeigen Untersuchungen von Forschern des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI), die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Copyright Teaserbild: imago images / blickwinkel
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