Die Konzentration von klimaschädlichen Treibhausgasen in der Atmosphäre klettert von Rekord zu Rekord. Auch die kürzlich von der Weltwetterorganisation veröffentlichten Zahlen sind alarmierend.

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Das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) erreichte im vergangenen Jahr eine markante Marke: Die Konzentration lag 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau, berichtete die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch in Genf. In diesem Jahr habe sich der Anstieg fortgesetzt. Auch die Treibhausgase Methan und Lachgas erreichten im vergangenen Jahr Rekordwerte.

"Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaftsgemeinde, trotz Tausender Berichtsseiten und Dutzenden von Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung", sagte WMO-Chef Petteri Taalas laut einer Mitteilung.

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CO2-Konzentrationen wie vor Millionen von Jahren

So hohe CO2-Konzentrationen wie jetzt habe es zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren gegeben, schreibt die UN-Wetterorganisation. Da lag die Durchschnittstemperatur zwei bis drei Grad höher und die Meeresspiegel waren zehn bis 20 Meter höher. Laut WMO lag die CO2-Konzentration in der Atmosphäre im vergangenen Jahr bei 417,9 ppm (parts per million - Teilchen CO2 pro Millionen Teilchen), das ist ein Anstieg um 2,2 ppm im Vergleich zum Vorjahr.

Zwar flachte sich der CO2-Anstieg laut WMO im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 und dem zehnjährigen Mittelwert etwas ab. Das sei aber wohl auf natürliche Schwankungen zurückzuführen. Die neuen Emissionen aus industriellen menschengemachten Aktivitäten stiegen weiter. Und weil CO2 eine lange Lebensdauer hat, werde der schon jetzt eingetretene Temperaturanstieg noch Jahrzehnte anhalten - selbst dann, wenn die Emissionen schnell auf null reduziert würden.

"Das bedeutet mehr Extremwetter wie starke Hitze, Regenfälle und Eisschmelze."

Petteri Taalas, Weltwetterorganisation

"Das derzeitige Niveau der Treibhausgase bringt uns auf einen Weg, der bis Ende des Jahrhunderts einen Temperaturanstieg weit über dem Ziel des Pariser Klimavertrags zur Folge hat", sagte WMO-Chef Petteri Taalas. "Das bedeutet mehr Extremwetter wie starke Hitze, Regenfälle und Eisschmelze." In den Meeren führe das zum Anstieg des Wasserspiegels, zu höheren Temperaturen und einer höheren Versauerung. "Es ist dringend nötig, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren." (dpa/tar)

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