Biosphärenreservate, UNESCO, Deutschland, Landschaft, Naturschutz, Nachhaltigkeit
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Die Biosphärenreservate in Deutschland zählen nicht nur zu den schönsten Regionen und Urlaubszielen hierzulande, sondern unterstützen vor allem die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030. Als Beitrag zu diesen Zielen verfügt die UNESCO über Geoparks, Welterbestätten und auch Biosphärenreservate - Gebiete, die Naturschutz und Wirtschaft mit und durch den Menschen vereinen.
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Zu Biosphärenreservaten zählen nur wenige ursprüngliche Biotope. Viel mehr sind von der UNESCO Kulturlandschaften gelistet, die Lebens- und Wirtschaftsformen nachhaltig verbinden, wie etwa ökologischer Weinanbau. Biosphärenreservate fördern und fordern mehr als klassischen Naturschutz, sondern unterstützen modellhaft nachhaltiges Wirtschaften und ressourcenschonende Entwicklungen vor Ort.
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Diese umweltschonenden Wirtschaftsmodelle zeigen, wie Nachhaltigkeit im Alltag und im eigenen Lebensraum klappen kann und sollten im besten Fall auch auf andere Landschaften und Gebiete übertragbar sein. Die wunderschönen Landschaftsregionen bieten außerdem genug Raum für Freizeit und Erholung. Bislang wurden weltweit 727 UNESCO-Biosphärenreservate ausgewählt, 16 davon liegen in Deutschland.
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Das Berchtesgadener Land mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten wie Watzmann und Königssee ist von diversen Lebensräumen geprägt und zeigt nachhaltige Forst- und Berglandwirtschaft. Zudem werden in der Modellregion nachhaltige Entwicklungen zu regionalen Weizensorten, Wildbienenprojekte, Mitwirkungangebote speziell für Jugendliche und nachhaltiger Tourismus gefördert.
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Die saarländische Biosphärenregion Bliesgau ist durch Streuobst- und Orchideenwiesen, Buchenwälder und Auenlandschaften im Bliestal gekennzeichnet.Die UNESCO-Stätte zeigt auf kleinstem Raum eine große Vielfalt an Lebensräumen. So beherbergt die Region nicht nur die Hälfte aller bundesweit vorkommenden Orchideenarten, sondern auch den vom Aussterben bedrohten Steinkauz (Bild).
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Die jahrhundertealte Flusslandschaft der Elbe als größtes inländisches UNESCO-Biosphärenreservat Deutschlands durchfließt mehrere Bundesländer. Neben der naturnahen Stromlandschaft ist das Reservat von Sandufern, Binnendünen, Wiesenlandschaften und Auenwäldern gekennzeichnet und Lebensraum für Biber und Weißstörche. Fast durchgängig ausgebaute Fuß- und Radwege laden zur Entdeckung ein.
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Das Wattenmeer erstreckt sich als weltweit größtes Sand- und Schlickwattsystem 500 Kilometer an den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks. Dabei ist das Hamburgische Wattenmeer das kleinste Biosphärenreservat hierzulande. Im Einklang mit der Natur werden dort Wattwanderungen, Salzwiesenführungen, Ausflüge zu Seehundbänken und Vogelbeobachtungen organisiert.
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Auch in Niedersachsen ist das Wattenmeer ein einzigartiger und extremer Lebensraum für Millionen von Lebewesen. Angepasst an den Wandel der Gezeiten leben hier eine Vielzahl an Vogelarten und Seehunde in den unterschiedlichen Lebensräumen wie Salzwiesen, Sanddünen, Düneninseln und Watten. Seit mehr als 150 Jahren ist das Wattenmeer auch ein Erholungsraum für Menschen.
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Der Küstenraum wird auch wirtschaftlich genutzt und orientiert sich an nachhaltigen Entwicklungen in Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Der Nationalpark zählt als Erholungsraum, der auf Naturpfaden mit Infotafeln und organisierten Wanderungen erkundet werden kann. Mit speziellen Projekten werden zudem Klimaveränderungen im Zuge der Erderwärmung erkannt und Alternativen konzipiert.
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Die großräumige Naturlandschaft Wattenmeer zeigt sich in Schleswig-Holstein mit den Halligen als besondere Landschaftsform. Die Marschinseln sowie die Salzwiesen entlang der Küste werden teilweise überschwemmt und bieten einen idealen Lebensraum für Seevögel und Seehunde. Mit nachhaltiger Landwirtschaft, Küstenschutz und sanftem Tourismus leben die Halligbewohner im Einklang mit der Natur.
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Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft nordöstlich von Dresden ist vor allem durch den Übergang vom atlantischen zum kontinentalen Klima geprägt. Geprägt ist das Gebiet von über 350 jahrhundertealten Teichen, Waldflächen, Wiesen mit seltenen Gladiolen und Orchideen sowie Mooren und Sanddünen. Das Biosphärenreservat bietet Lebensraum für Seeadler sowie einen großen Fischotterbestand.
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Auch die sorbische Kultur wird im sächsischen Biosphärenreservat unterstützt. Ein umfangreiches Kulturprogramm wird auf jährlichen Naturmärkten mit regionalen Produkten, traditionellem Handwerk und kulturellen Veranstaltungen gefeiert. Eine Anlaufstelle für Besucher ist das "Haus der Tausend Teiche", das seit 2012 im Ort Wartha steht. Auch die Karpfenzucht spielt eine große Rolle.
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Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen an der deutsch-französischen Grenze ist von dichten Wäldern, Sandsteinfelsen, Bächen sowie vielen mittelalterlichen Burgen und Ruinen geprägt. Auch der Mensch hat die Region kulturlandschaftlich seit vielen Generationen bestimmt. Mit Holz- und Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus wird nachhaltig gewirtschaftet.
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Die Rhön gilt als Paradebeispiel für gelungene nachhaltige Landschaftsentwicklung. Die hohe Identifikation der Bevölkerung mit der Region, die regionale Wertschöpfung sowie Produkte wie Rhönschaf, -forelle oder -apfel leisten ihren Beitrag, um das Biosphärenreservat einzigartig zu machen.
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Als Ruheplatz für Reisevögel wie zum Beispiel Kraniche liegt der 24 Quadratkilometer große Schaalsee zwischen Hamburg, Lübeck und Schwerin. Während der Teilung Deutschlands verlief die Grenze durch den Klarwassersee. So konnte sich die Natur mit ihren Mooren, Weideland, Feuchtwiesen und Lebewesen weitestgehend ungestört entwickeln. Motorboote sind auf dem See verboten.
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Das UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb in Baden-Württemberg vereint nachhaltig Wirtschaft und Tourismus. 2017 hat das Biosphärengebiet den Bundeswettbewerb "Nachhaltige Tourismusdestinationen" gewonnen. Teil des Erfolgskonzepts ist die ungemein abwechslungsreiche Landschaft mit ihrem Gebirge, Wachholderheiden, wilden Tälern, mittelalterlichen Burgen und tiefen Höhlen.
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Der Schwarzwald im Südwesten Deutschlands ist bekannt für seine dichten und artenreichen Wälder, märchenhaften Dörfer und saftigen Bergweiden. Mit nachhaltigen Strategien wird auch der Fortbestand gefährdeter Rinderrassen wie die Hinterwälder gesichert. Auch das Grünland, das nicht mehr zur naturnahen Landwirtschaft genutzt wird, soll vor allem für den Tourismus erhalten bleiben.
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Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegt nordöstlich von Berlin und wurde durch die Gletscherschmelze der letzten Eiszeit mit einer Vielzahl an Seen, Mooren und ausgedehnten Wiesen und Äckern geprägt. Schorfheide-Chorin ist dünn besiedelt und bietet so auch gefährdeten Tierarten einen Lebensraum. Auch bedrohte Nutzpflanzen wie alte Getreide-, Kartoffel- und Obstsorten versucht man dort zu erhalten.
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Der Spreewald ist eine historische Kulturlandschaft südöstlich von Berlin, die als Folge der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren entstanden ist. Das feingliedrige Netz aus Fließgewässern und Feuchtwiesen ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Auch Menschen nutzen seit vielen Jahrhunderten die Wasserwege. Aktuell spielt vor allem naturverträglicher Wassertourismus eine Rolle.
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Vielfältige Landschafts- und Küstenformen prägen das Reservat Südost-Rügen. Die berühmten Steilküsten an den kilometerlangen Stränden der Ostseeküste und die Schilflandschaften am Ufer bieten ideale Brutplätze für Wasservögel. Auch die kulturelle Vielfalt der Region hat über einen langen Zeitraum seine Spuren hinterlassen. Dabei wird bis heute auf traditionelle Landnutzung und Fischerei gesetzt.
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Der Thüringer Wald ist vor allem wegen des Höhenwanderwegs "Rennsteig" bekannt. Zum sanften Tourismus gehören neben dem Naturerlebnis mit zertifizierten Naturführern auch nachhaltige Hotel- und Gastronomiebetriebe sowie umweltschonende Mobilität. So ist der Thüringer Wald sehr gut mit der Bahn erreichbar. Zudem werden regionale Produkte wie Kräuter, Honig, Fisch und Wildbret vermarktet.