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Die Schützengräben (wie hier in Frankreich) im Ersten Weltkrieg liegen so nah beieinander, dass die Soldaten einander gut hören können. An Weihnachten 1914 rufen sie einander "Merry Christmas!", "Fröhliche Weihnachten!" zu. Deutsche beginnen, "Stille Nacht" zu singen.
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Unglaublich, aber wahr: Es kommt zu Verbrüderungen zwischen den Feinden. Dieses historische Foto machte der Schütze R. W. Turner bei Ploegsteert in Belgien. Es zeigt englische und deutsche Soldaten im Niemandsland. Einer von ihnen ist J. Selby Grigg, der seinen Eltern kurz darauf die Erlebnisse detailliert in einem Brief schildert: ".. im Ganzen, außer halt Schlafmangel, Nässe, Kälte, woran man sich gewöhnen muss, habe ich die drei Tage sehr genossen und möchte sie nicht für irgendwas anderes missen."
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Während der fröhlichen Begegnungen werden auch Geschenke ausgetauscht: Briten zeigen hier ihre Souvenirs, darunter ein deutsches Liederbuch und Pickelhauben.
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Der inoffizielle Waffenstillstand war nicht autorisiert. Viele Offiziere sahen weg oder machten mit, wie hier bei Armentières.
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Während im Deutschen Reich die Zensur greift, berichten britische Medien ausführlich über den "Christmas Truce", der in vielen Fällen bis ins neue Jahr andauert.
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Am 8. Januar 1915 erregt dieses Bild auf der Titelseite des "Daily Mirror" Aufsehen. Die Überschrift dazu lautet: "Eine historische Gruppe: Britische und deutsche Soldaten gemeinsam fotografiert".
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"Es war eine Verbrüderung im gemeinsamen Gefühl, den Krieg endlich beenden zu müssen", fasst der britische Veteran Reginald Thomas 60 Jahre später seine Erlebnisse zusammen.
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Die Soldaten singen, bestatten gemeinsam ihre Toten, beten zusammen. Für Fröhlichkeit sorgt vor allem das Fußballspielen. Mitten im Niemandsland. Es zu betreten, hat kurz zuvor noch den sicheren Tod bedeutet.
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Des Weihnachtsfriedens zu gedenken, beinhaltet deshalb oft, auch an die Rolle des Fußballs zu erinnern. Dieses Denkmal steht in Comines-Warneton in Belgien.
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Auch kam es zu "Wiederholungen" der Fußballspiele, die damals an der Front die Stimmung aufhellten und den Krieg für einige Momente vergessen ließen. 100 Jahre später sind der Untergrund und die Bälle allerdings deutlich besser.
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Im kollektiven Gedächtnis der Briten ist der Weihnachtsfrieden deutlich präsenter als in Deutschland. Im Dezember 2014 weiht Prinz William ein Ehrendenkmal in Staffordshire ein. Ganz besonders: Ein Zehnjähriger lieferte das Design, umgesetzt wurde es von Georgie Welch.
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Auch diese Statue von Andrew Edwards in Belgien erinnert seit 2014 daran, wie damals die Menschlichkeit siegte.
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Wo einst die Westfront war, stehen heute Kreuze, Tafeln mit den Titeln der damals gesungenen Weihnachtslieder und Bilder, wie hier in Flandern.
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Besonders auch diese Gruppe, bestehend aus einem belgischen, einem französischen und einem deutschen Soldaten. Sie steht am alten Bahnhof von Ramskapelle. In der Gegend standen Deutsche und Belgier einander gegenüber.
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"Weihnachtsfrieden" ist hier in drei verschiedenen Sprachen zu lesen. Das Niemandsland war kurz vor Heiligabend 1914 noch eine Schlammgrube. Dann änderte sich alles, auch das Wetter: "Überall sah man brennende Lichterbäume, was einen überaus feierlichen Anblick bot, begünstigt durch völlige Windstille und entzückend verklärt durch den Raureif", schrieb ein 17-jähriger deutscher Kriegsfreiwilliger. "Es war ein feierlicher Abend, den wohl keiner in seinem Leben je vergessen wird."
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Neben Skulpturen, Gemälden und literarischen Werken sind auch Filme aus der Geschichte von 1914 entstanden. "Merry Christmas" heißt dieser Film aus dem Jahr 2005.
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Hauptrollen spielen Diane Krüger, Daniel Brühl und Benno Fürmann (im Bild). Die vielen Weihnachtsbäume trugen auch in der wahren Geschichte zur feierlichen Stimmung bei und weckten gemeinsam mit den gesungenen Weihnachtsliedern Sehnsüchte nach dem Fest der Liebe zu Hause und in Frieden.