Der Deutschen Bahn fehlen die Lokführer: In diesem Jahr sind laut einem Bericht 733 Stellen unbesetzt. Der Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer, Claus Weselsky, warf der Bahn bei der Zahl allerdings eine "glatte Lüge" vor.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Insgesamt arbeiten bei der Bahn 18.000 Lokführer.

FDP-Wirtschaftsexperte Hagen Reinhold warf dem Bundesverkehrsministerium Tatenlosigkeit vor. Der Lokführermangel bestätige, dass sich der "Mangel mehr und mehr als Bremsklotz der Bahn erweist", sagte der Bundestagsabgeordnete dem RND.

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, warf der Bahn "Schönfärberei" bei den Zahlen der fehlenden Lokführer vor: Dass nur 733 Stellen unbesetzt sein sollen, bezeichnete der Gewerkschafter als "glatte Lüge".

Bahn rechnete angehende Lokführer bereits mit ein

Die Bahn habe rund 1.000 angehende Lokführer, die erst in diesem Jahr ihre Ausbildung abschließen würden, bereits in die Bedarfsplanung eingerechnet. Der Bedarf an Lokführern sei somit weitaus höher. Laut Weselsky waren im vergangenen Jahr 1500 Planstellen für Lokführer unbesetzt.

Die Deutsche Bahn wies den Vorwurf Weselskys, die Zahl der unbesetzten Stellen sei eine Lüge, zurück. Eine Sprecherin sagte, die Bahn stelle auf Rekordniveau ein. "Natürlich werden neue Kollegen für unsere speziellen Bahnberufe erst gut qualifiziert und sind nicht von Tag 1 auf der Lok oder auf dem Stellwerk."

Weiter sagte sie, die Bahn setze auch in diesem Jahr ihre große Joboffensive fort und stelle vor allem Instandhalter, Elektroniker, Lokführer, Fahrdienstleiter, Reiniger ein.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.