• Harald Schmidt schlüpft für den Südwestrundfunk in die Rolle des Reiseführers.
  • In einer Sonderausgabe von "Expedition in die Heimat" besucht er die Orte seiner Kindheit und Jugend.
  • Dank der Schlagfertigkeit des Satirikers gerät der Trip keine Sekunde langweilig.

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Zum zehnjährigen Jubiläum der SWR-Reihe "Expedition in die Heimat" übernimmt TV-Talker, Satiriker und Schauspieler Harald Schmidt die Rolle des Reiseführers. Bei einem Trip in seine Vergangenheit macht der 64-jährige Wahl-Kölner Station in Nürtingen, wo er aufwuchs, in der Landeshauptstadt Stuttgart und in der Region um die schwäbische Alb.

Dröge Zahlen, Daten und Fakten hört man von Schmidt nicht. Wer mehr Informationen wolle, könne das "ja im Netz nachlesen", kommentiert er nonchalant während eines seiner ersten Stopps. Schmidt nähert sich stattdessen emotional der gewohnten Umgebung.

"Für meine Mutter war das nervlich nicht einfach"

Ach, das waren noch Zeiten, als der kleine Harald sich mit seinem Bruder die Frühstücksbrote schmierte, während draußen schon der Schulbus vorfuhr! "Für meine Mutter war das nervlich nicht einfach, denn die Bushaltestelle war nur 50 Sekunden von unserem Zuhause entfernt", erzählt Schmidt belustigt, als er vor dem einstigen Wohnhaus steht.

Bekanntermaßen war der ehemalige TV-Talkmaster als Kind Messdiener und Orgelschüler. Und tatsächlich zeigt er bei zwei Spielproben, dass er noch nicht alles vergessen hat. "Der Trick ist ja, dass man ins Leise, Meditative geht", erklärt er. Dem neuen Pfarrer gefällt es: "Sie haben hier Hausrecht", schmiert er dem berühmten Gast Honig um den Mund.

"Ich finde am lustigsten, wenn Schwaben versuchen, hip zu sein"

Eine Extrawurst gibt es für den Entertainer auch beim Besuch der Burgruine Hohenneuffen - dank Ausnahmeerlaubnis kann Schmidt mit dem E-Auto direkt vors Portal fahren. Das Aussteigen gelingt wenig schwungvoll, was Schmidt zu einem Scherz nicht nur auf seine Kosten nutzt: "Damit bin ich voll auf der Seite meiner Zuschauer", grinst er in Anspielung auf das Alter der Zusehenden. Beim Ausblick bedauert Schmidt, dass er sich "früher nicht so interessiert" habe und empfiehlt bei Interesse doch einfach mal die Internetseite der Sendung anzuklicken.

In Stuttgart angekommen fühlt er sich sofort an eine andere Metropole erinnert: "Auch ein Hauch von Berlin, muss ich sagen, weil: viel Scheiße auf dem Gehweg." Sehr lustig sei ja, wenn Stuttgarter versuchten, hip zu sein, stichelt Schmidt und fällt ins Schwäbische: 'Mir habet jetzt ahnen Pitsch in Berlin' passe einfach nicht, ebenso wenig wie deutsche Touristen, die "sich als Italiener verkleiden" würden. "Ich finde am lustigsten, wenn Schwaben versuchen, hip zu sein", sagt er, "hip ist woanders. Ich war auch nie hip!"

"Das ist aber peinlich!": Harald Schmidt erkennt William Shakespeare nicht

Wunderbar kurzweilig fallen auch die ungeplanten Begegnungen in der Stuttgarter Innenstadt aus. Ein Mann möchte Schmidt eine Luxus-Wohnung andrehen, "160 Quadratmeter mit großer Garage für den Jaguar." Ein anderer verfolgt die TV-Legende minutenlang und rückt dann mit seiner Frage heraus: "Ich suche eine Wohnung in Köln. Können Sie da vielleicht was machen?" Schmidt findet es köstlich. "Ich scheine eine Ausstrahlung wie ein Makler zu haben", schließt er daraus.

Weitere Stationen des Heimatbesuchs: Schmidts ehemaliges Studentenwohnheim ("Die Küche sieht noch so aus wie vor 40 Jahren"), das Schauspielhaus ("Hier war ich erst später engagiert aus PR-Gründen, aber das war mir egal") und die Oper, bei der er die Büste von Shakespeare nicht erkennt: "Oh, das ist jetzt aber peinlich!" Die 45 Minuten Sendezeit vergehen wie im Flug. Auch Schmidt gefällt die neue Rolle des Reisemoderators: "Bei anderer Gelegenheit gerne wieder!", verabschiedet er sich. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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