"Bares für Rares" liefert in einer XXL-Ausgabe wieder so einige Überraschungen. Zwei Flohmarkt-Käufe entpuppen sich als Goldgrube. Auch prominenter Besuch schaut vorbei.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Markus Bosch dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Der Teil-Lockdown in Corona-Zeiten lädt zum Entdecken der eigenen Schätze und Kostbarkeiten ein. Und so mancher macht seine Schätze zu Barem. Erste Anlaufstelle dafür ist natürlich "Bares für Rares" mit Moderator Horst Lichter.

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Am Mittwochabend war es wieder soweit, eine XXL-Ausgabe auf Schloss Drachenburg in Königswinter stand an. Dort werden immer ganz besondere Stücke, zumeist von hohem Wert, den Händlern präsentiert.

Silberbecher für 25 Euro auf Flohmarkt gekauft

Und gleich der Anfang hatte es in sich. Ein vererbtes Schmuckstück wurde von Expertin Heide Rezepa-Zabel auf 4.400 bis 5.000 Euro geschätzt. Die Kandidatin nannte 2.800 Euro als unterste Schmerzgrenze, doch die Händler überboten sich gegenseitig. Am Ende sicherte sich Schmuckexpertin Susanne Steiger das Exponat für 4.000 Euro.

Der erste Höhepunkt der Sendung folgte bereits mit dem zweiten Kandidatenpaar. Vater und Schwiegertochter in spe hatten auf einem Flohmarkt einen Trinkbecher für 25 Euro zusammen mit drei Sakkos erworben.

Der Wunschpreis des Duos lag bei 200 bis 300 Euro, doch die Expertise eröffnete, dass 18 Silbermünzen aus dem 18.Jahrhundert im Becher eingearbeitet sind. Wert des Flohmarkt-Bechers: 4.500 bis 5.000 Euro.

Das verduzte Gesicht des Duos kam nicht überraschend. Auch die Händler waren sichtlich angetan und lieferten sich einen heißen Schlagabtausch um das Stück. Den Zuschlag erhielt Daniel Meyer für 3.200 Euro. Das nüchterne Fazit der Verkäufer: "Die 25 Euro zu investieren war sinnvoll.“

Patricia Kelly verkauft Silbermünzen-Tasche

Anschließend brachte ein älteres Ehepaar Porzellanfiguren, einst ein Geschenk zur Taufe, zur Schätzung mit und verzückte sowohl Experte Albert Meier, als auch die Händler mit ihrem Umgang untereinander. Dass die Figuren "nur" für 1.250 Euro an Fabian Kahl wandern, obwohl die Schätzung Preise jenseits der 2.000 Euro für realistisch hielt, war da beinahe nur Nebensache.

In einer XXL-Ausgabe von "Bares für Rares" darf natürlich auch Prominenz nicht fehlen. Patricia Kelly, Mitglied der "Kelly Family", wartete mit einer Silbermünzen-Handtasche auf. Den Erlös aus dem Verkauf will sie dem guten Zweck zukommen lassen. Doch eine Schätzung von 350 Euro ließ erahnen, dass wohl keine große Summe folgen wird.

Aber die Händler haben, wie immer, ein Herz für Prominente und so erzielt die Tasche einen Verkaufspreis von 1.000 Euro, bezahlt von Waldi "Mr. Achzisch Euro" Lehnerz, der sich als großer Kelly-Fan "outete".

Parfüm-Flakon wird auf 14.000 Euro geschätzt

Im Anschluss folgte das wertvollste Stück des Abends. Ein Parfüm-Flakon wurde von Rezepa-Zabel auf 14.000 Euro geschätzt. Auch die Händler waren geflasht von dem Stück und schwärmten in den höchsten Tönen davon.

Doch ein fünfstelliges Gebot wollte keiner von ihnen abgeben. Es würde an Vergleichsstücken fehlen, heißt es. So musste Elisabeth Nüdling "nur" 7.000 Euro berappen, um das exklusive Stück zu erwerben.

Eine Vase für 4.500 Euro und ein Handspiegel für 750 Euro wechselten danach noch den Besitzer, bevor ein letztes Highlight folgte.

Für drei Euro hatte ein Ehepaar eine Brille auf einem Trödelmarkt erworben. Bei der Expertise stellte sich heraus, dass diese von Christian Dior designt wurde, dementsprechend wurde ein Schätzpreis von 1.500 Euro genannt, was das Paar sichtlich überraschte.

"Bares für Rares": Drei-Euro-Brille wird für 1.700 Euro verkauft

Im Händlerraum folgte dann die nächste Überraschung. Neben Elisabeth Nüdling war vor allem "Waldi" sehr an der bunten Brille interessiert. Er wollte sie einer guten Freundin vermachen. Beide boten bis ans Äußerste und am Ende sicherte sich "Waldi" Lehnerz den Zuschlag mit sagenhaften 1.700 Euro.

Auch in dieser XXL-Ausgabe wurde also reichlich Geld für ganz besondere Stücke bezahlt. Gewinner des Abends auf der Drachenburg waren neben den Zuschauern vor allem die beiden Flohmarkt- Besucher, die ihren Einsatz beinahe tausendfach zurück bekamen.

Daher lautet die Lehre aus "Bares für Rares": Wer nichts erbt, wird auf Floh- und Trödelmärkten , mit etwas Glück, auch einen wertvollen "Schatz" finden. Und könnte dann schon bald auch auf der Drachenburg auftauchen, wenn wieder geschätzt, geboten und gezahlt wird.

Alle anderen dürfen sich vor dem Fernseher auf eine Sendung freuen, die auch nach hunderten Folgen noch immer ihre Konkurrenten in Sachen Unterhaltung, Expertise und Gegenstände in den Schatten stellt.

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