Was ist echt, was nicht? Gar nicht so leicht, das in einer TV-Show herauszufinden. Unser Bachelor Andrej Mangold macht das in Folge 6 trotzdem. Dafür ist er ja extra angereist. Apropos Anreise: Der Rückweg von Mexiko nach Deutschland ist in etwa so lang wie der Hinweg. Das wissen jetzt auch Claudia und Nadine.

Christian Vock
Eine Kritik

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Das Leben als Bachelor könnte ja so schön sein: ein paar Tage frei, eine repräsentative Unterkunft, geregelte Mahlzeiten für lau und ab und zu Damenbesuch. Gut, das mit dem Damenbesuch ist eine zweischneidige Sache, schließlich kann man es in der Regel nur einer Frau recht machen.

Aber darum geht es ja auch gar nicht. Bei "Der Bachelor" geht es, der Name verrät es, um den Bachelor und der will neben dem ganzen Traumvilla-Chichi was Handfestes: "Es geht jetzt voll und ganz darum, die Echtheit rauszufinden", erklärt unser Bachelor das Etappenziel von Folge 6 und schiebt konkretisierend hinterher: "Ich suche was Echtes. Und nichts, das vorbei ist, wenn das hier vorbei ist."

Hört, hört, Bachelor Andrej Mangold sucht also was Echtes und wir wünschen ihm, völlig ironiefrei und von Herzen, dass das auch klappt, kommen aber nicht umhin, ihn darauf hinzuweisen, dass ihm da womöglich erstens die Statistik und zweitens die Tatsache, dass es sich hier um eine TV-Show handelt, im Wege stehen könnten.

"Der Bachelor": Neue Klamotten für Nathalia

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und da Frauen leider kein Echtheitszertifikat um den Hals tragen, muss unser Bachelor die Absichten der Damen händisch prüfen. Ist umständlich, aber was soll man machen?

Also geht es für Nathalia zu einem der Einzeldates, genauer gesagt zum Einkaufen. "Ich gehe gerne mit Frauen shoppen", erklärt unser Bachelor den Grund und ja, er hat "mit" gesagt. Wir sind doch hier nicht bei so einem billigen TV-Format, bei dem einem Mann Frauen zur Begutachtung gereicht werden. Also wirklich. Reißen Sie sich doch mal zusammen!

Am Ende gibt’s für Nathalia nicht nur neue Klamotten auf den Deckel von RTL, sondern auch noch ein Privatkonzert von einem Steh-Gitarristen. Und während man Andrej und Nathalia beim Tanzen zuguckt, fragt man sich, ob ein Bachelor eigentlich so etwas wie ein Menü hat, das er sich für jede Folge neu zusammenstellen kann. Heute Steh-Gitarrist, Shoppen und Abendessen, morgen dann Ausreiten am Meer, Picknick und Wellness-Massage.

Das Menü von Folge 6 scheint unserem Bachelor und seiner Nathalia gefallen zu haben, ob ein Kuss von Nathalia echt gewesen wäre, kann unser Bachelor aber nicht überprüfen. "Es ist ein komisches Gefühl, wenn ich weiß, dass du morgen eine andere Frau ...", erklärt Nathalia. "Was meinst du, wie's mir geht?", erwidert unser Bachelor und irgendwie hat man das Gefühl, dass er trotzdem ungern tauschen würde.

"Jede ist in dem Moment die Eine"

Am nächsten Tag beweisen Andrej, Vanessa, Jade und Eva, dass, wenn man nur genügend Begriffe zufällig zusammenschmeißt, am Ende schon irgendeine neue Fun-Sportart bei rauskommt. In diesem Fall ist es Tandem-Parasailing. Bitte nicht verwechseln mit Solo-Paragliding oder gar Tandem-Skydiving.

Das Dumme am Tandem-Parasailing ist, dass das nur zwei Personen gleichzeitig machen können, wie Jade schnell erkennt, als Andrej und Eva an einem Fallschirm hinter dem Boot hergezogen werden: "Ich bin ja auf der Suche nach einem Partner und nicht nach einer coolen Zeit. Eine coole Zeit kann ich auch zuhause haben." Ja, im Fernsehen sieht das Zuhause immer cooler aus, als es ist.

Für Eva ist es aber auch im Fernsehen cool, denn sie darf an das Tandem-Parasailing noch ein Solo-Bachelorkuscheling dranhängen. Über den Stellenwert von Espresso-Trinken auf der Kö in Düsseldorf und andere Lebensziele ist man sich dann zwar beim gemeinsamen Abendessen etwas uneinig, nicht aber beim anschließenden Knutschen.

"Seine Hände waren an meinem Kopf, an meiner Hüfte, an meinem Nacken, in meinem Gesicht", wird Eva später darüber berichten und vermutlich meinte sie nacheinander. Selbst Basketballer haben keine so großen Hände.

In der Damen-Villa ahnt man unterdessen , dass es zwischen Eva und unserem Bachelor zum Austausch von körperlicher Nähe kommen wird und äußert deshalb wieder einmal Kritik am Konzept der Show: "Diese abartige Situation, dass er mehrere gleichzeitig datet", beginnt Vanessa und Steffi schließt mit der Erkenntnis, dass "das Ding ist: Mit jeder ist es schön. Jede hat das Gefühl, in dem Moment etwas Besonderes zu sein. Jede ist in dem Moment die Eine."

Fiasko bei Nacht der Rosen: "Wirklich schlimm"

Schöner hat das noch niemand zusammengefasst und auch unser Bachelor weiß um diese Ausnahmesituation: "Ich hab hier mehr als eine Frau geküsst. Normal ist das auch nicht." Richtig, normal ist hier gar nichts. Auch nicht der Umstand, dass am Ende einer Woche noch einmal alle Dates, die man hatte, zusammenkommen und via Schnittblumenverteilung aussortiert werden. Macht man im Alltag einfach nicht allzu oft.

Genauso wie die Feier des mexikanischen Tags der Toten. Dazu hat unser Bachelor nämlich eine Handvoll Damen eingeladen. So richtig mit Totenkopf-Gesicht anmalen und einer kleinen Nervenkrise bei Nadine.

Und nachdem die mexikanischen Toten auch von unseren "Bachelor"-Damen in der Villa mit reichlich Alkohol gefeiert wurden, wird ein anderes Ritual gepflegt: die Nacht der Rosen. Doch da ist von Anfang an der Wurm drin. Steffi will, dass der Bachelor weiß, dass sie ihn will. Eva will, dass der Bachelor nicht denkt, dass sie ihn nur des Geldes wegen will. Und Jennifer will, dass alle anderen nichts vom Bachelor wollen.

"Es war wirklich nicht auszuhalten. Schlimm, wirklich schlimm", sollte unser Bachelor später über die Stimmung zu Protokoll geben und da hatte er Nadine und Claudia noch gar nicht gefragt. Die Antwort wird aber wahrscheinlich nur so mittel ausgefallen sein, denn unser Bachelor schickt die beiden ohne Rosen nach Hause.

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