"Die 100.000 Mark Show" ist zurück und sticht trotz ihres Alters aus der aktuellen Retro-TV-Welle positiv hervor. Dass die Mischung aus Altem und moderaten Neuerungen funktioniert, zeigte auch die zweite Ausgabe der Show am Sonntagabend. Dort holte sich ein sympathisches Hühnerretter-Paar zwar nicht den Hauptgewinn, aber immerhin noch knapp 17.000 Euro.

Christian Vock
Eine Kritik
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"‘Die 100.000 Mark Show’ ist wieder da. Als wäre sie nie weg gewesen", begrüßt Ulla Kock am Brink die Zuschauer am Sonntagabend und das führt gleich zu ein bisschen Unsicherheit. Denn wenn etwas wieder da ist, als wäre es nie weg gewesen, dann heißt das vor allem: Es muss ja mal weg gewesen sein und das aus einem Grund. Und dass es wieder da ist, muss auch einen Grund haben, und zwar einen, der schwerwiegender ist als der, aus dem es seinerzeit weggehen musste. Alles klar?

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Oder mal anders formuliert: Ist die "100.000 Mark Show" wieder da, weil RTL ein bisschen verzweifelt ist und mangels neuer Ideen Shows aus den 1990ern reaktivieren muss? Oder aber ist die Marke "100.000 Mark Show" so stark, dass sie auch ein knappes Vierteljahrhundert nach ihrer Erstabsetzung immer noch funktioniert? Bereits die erste Ausgabe Anfang September lieferte dazu erste Erkenntnisse. Tendenz: War ja nicht alles schlecht damals.

Das Grundprinzip ist dasselbe, die Modernisierungen moderat, aber sinnvoll, nur die Dauer, damit hat man es bei der Neuauflage ein bisschen übertrieben. Und so geht es am Sonntagabend mit ein bisschen, aber nicht zu viel Rückenwind in Folge Nummer zwei, denn die Modernisierungen sind geblieben – die Dauer aber eben auch.

"100.000 Mark Show": Süßigkeitentresor gegen Hühnerrettung

Also startet die zweite Ausgabe am Sonntagabend mit der Gewissheit, dass sie nicht wie früher eineinhalb, sondern nun über drei Stunden dauern wird. Zumindest für den Zuschauer. Das erste der vier Paare, die um die 100.000 Mark spielen, kommt nämlich mit wesentlich weniger Zeitaufwand hin. Denn weil erstens das Pärchen, das den Einstiegsparcours am langsamsten absolviert, sofort ausscheidet und zweitens dieses Pärchen Michaela und Thorsten ist, haben die beiden schon Feierabend, ehe es überhaupt so richtig losgeht.

Bleiben also noch drei Pärchen und die dürfen kurz erklären, wer sie sind und warum sie an der Show teilnehmen. Sina, die gerne Sia genannt werden möchte, und Patrick, der wiederum lieber auf Pi hört, sind zum Beispiel ins Studio nach Köln-Ossendorf gekommen, weil sie "einfach Gewinnertypen sind." Peter und Christian hingegen, weil sie "die Show einfach lieben" und Maren und Paul freuen sich einfach auf die Spiele, das Kindsein und das Herumalbern. Alles mehr oder weniger plausible Gründe und so geht es dann auch endlich richtig los.

Bei einem kleinen Kennenlernspielchen erfährt man zunächst ein bisschen was über die Kandidaten. Zum Beispiel, dass Patrick für seine Sina einen Süßigkeitentresor angeschafft hat, damit die nicht zu viel nascht oder dass Maren und Paul über einen Verein erschöpfte Hühner aus Massentierhaltung aufnehmen, aus denen sonst Tiermehl gemacht worden wäre. Zumindest eine dieser Geschichten klingt sympathisch.

Maren und Paul gewinnen 16.900 Euro

Aber die Paare sind ja nicht da, um Sympathiepunkte einzusammeln, sondern Geld und so folgt nun ein Spiel nach dem anderen: während eines Flipper-Spiels Bilderpuzzle zusammensetzen, an einem Bungee-Seil hängend Basketbälle versenken, Fehler in Bildern entdecken und natürlich Fragen beantworten. Am Ende all dessen müssen Christian und Peter gehen, weil sie am wenigsten Geld gesammelt haben, das sie dafür aber noch bei einem Geschicklichkeitsspiel verdoppeln können – was ihnen auch gelingt.

Nicht so viel Glück haben ein paar Spiele später Patrick und Sina aka Sia und Pi. Weil die Konkurrenz zum richtigen Zeitpunkt mehr Geld gesammelt hat, müssen die beiden nach Hause fahren, haben aber noch die Chance, dies in einem neuen Auto zu tun. Aus vier Schlüsseln müssen sie den richtigen aussuchen und aus zwei Autos das dazu passende. Den richtigen Schlüssel finden sie tatsächlich, weil aber Sina das Verbrenner-Cabrio dem emissionsärmeren Elektro-Kleinwagen vorzieht, bleiben beide Autos da, wo sie sind, denn der Schlüssel passt nur ins E-Auto.

Deutlich besser läuft es da bei Maren und Paul. Die beiden Hühner-Retter müssen sich, wie jedes Finalpaar, ihrem Endgegner, dem Tresor mit den 100.000 Mark, stellen. Von zehn möglichen Zahlencodes konnten die beiden durch die Finalspiele immerhin vier Codes ausschließen. Am Ende entscheiden sie sich für Code Nummer vier und das aus einem einfachen Grund: "Maren hat gesagt, die Vier, dann ist es die Vier", erklärt Paul die Wahl. Nun will man Maren ungern zu nahe treten und sie hat an diesem Abend auch eine Menge gewusst – aber die Vier ist es nicht. Doch weil die beiden die Sicherheitsvariante gewählt haben, dürfen sie immerhin die bisher erspielten 16.900 Euro behalten.

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