• Es ist das Ende einer Ära: Nach 35 Jahren am Pult hört Jan Hofer bei der "Tagesschau" auf.
  • Jetzt hat "Mr. Tagesschau" nicht nur verraten, wann seine letzte Sendung sein wird und was er danach vor hat, sondern auch, was man als "Tagesschau"-Sprecher verdient.

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35 Jahre lang war Jan Hofer als Chefsprecher der "Tagesschau" sozusagen das Gesicht der ARD. Nun hört Hofer als Moderator auf – und plaudert kurz vor seiner letzten Sendung aus dem Nähkästchen.

Jan Hofer: Man wird immer als Vertreter des Systems gesehen

Was verdient man eigentlich so als Sprecher bei der "Tagesschau"? Genau das "Mr. Tagesschau" Jan Hofer jetzt verraten. Im "Entscheider treffen Haider"-Podcast des "Hamburger Abendblattes" erklärt der scheidende Chefsprecher aber auch, was für einen Druck der Posten bei der ARD bedeutet.

"Zunächst einmal unterliegen Sie einer großen öffentlichen sozialen Kontrolle", stellt Jan Hofer im Gespräch mit Redakteur Lars Haider klar. "Man muss sich allein bei dem, was man an Post bekommt, ein breites Kreuz zulegen, weil bei 14 Millionen Zuschauern eben nicht jeder nett ist.

Die Reaktionen nicht persönlich zu nehmen, ist nicht einfach. Ich habe früher schlaflose Nächte deswegen gehabt." Man müsse begreifen, dass man nie als eigenständige Person, sondern immer als Vertreter des Systems gesehen werde, so der Moderator weiter. "Im Zweifel führst du einen Stellvertreter-Krieg."

Als "Tagesschau"-Sprecher wird man nicht reich

Großer Druck, für den man aber wenigstens angemessen bezahlt wird, oder? Abgerechnet wird bei der ARD pro Folge, die ein Sprecher aufnimmt, verrät "Mr. Tagesschau". Das kann sich lohnen – oder auch nicht. "Als Sprecher der 'Tagesschau' wirst du ja nicht dafür bezahlt, dass du um 20 Uhr vor der Kamera stehst. Du wirst dafür bezahlt, dass du an 365 Tagen 24 Stunden lang öffentlich für die 'Tagesschau' da bist. [...] Wenn Sie so wollen, sind wir 'Tagesschau'-Sprecher immer im Dienst, ob wir wollen oder nicht", so Hofer.

Das beste Honorar gebe es für die 20-Uhr-Sendung, es liege bei etwa 260 Euro. Viele andere Sendungen würden aber deutlich niedriger bezahlt. Das führe dazu, dass man trotz drei bis vier Sendungen am Tag auch mal nur auf 300 Euro für sechs Stunden Aufwand komme, erklärt Jan Hofer weiter. "Insgesamt kann man von den Einnahmen als 'Tagesschau'-Sprecher ordentlich leben, reich werden kann man nicht. Es entspricht dem Gehalt eines gut bezahlten Angestellten."

Mitte Dezember ist Schluss – und dann ...?

Zum letzten Mal wird Jan Hofer am 14. Dezember als "Tagesschau"-Sprecher vor der Kamera stehen, dann ist Schluss. Gänzlich in Rente will der 68-Jährige aber nicht gehen. Er spreche derzeit mit seinem Management darüber, ob er vielleicht einen Podcast machen solle, verrät Hofer.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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