Freddy Nock ist im Alter von 59 Jahren verstorben. Der Hochseilartist verbuchte gleich mehrere Weltrekorde für sich. Wie er ums Leben kam, ist bisher nicht bekannt.

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Zirkuslegende Freddy Nock ist tot. Der Schweizer Hochseilartist und Extremsportler starb im Alter von 59 Jahren, wie seine Ex-Frau "Blick.ch" bestätigte. Auch eine Sprecherin des Circus Roncalli, wo Nock zuletzt aufgetreten war, bestätigte seinen Tod.

Pressesprecherin Antonia Walter sagte zu "20min.ch": "Wir sind alle bestürzt. Er hat keinen kranken Eindruck gemacht. Wir stehen im Austausch mit seiner Familie, sobald wir mehr wissen, wird es ein Statement geben."

Die Umstände seines Todes sind bisher nicht bekannt. Die Kantonspolizei Aargau teilte lediglich mit, es sei zu einem Polizeieinsatz am Wohnort des Artisten gekommen. Die Todesursache werde nun ermittelt. Ein Delikt stehe dabei nicht im Vordergrund.

2018 erneuerte Freddy Nock seinen Rekord im "Todesrad"

Nock stammt aus einer Zirkusfamilie mit langer Tradition. Ursprünglich aus Österreich, ließ sich ein Teil der Familie in der Schweiz nieder. Seit 1860 trat der Circus Nock im Kanton Aargau auf. 2019 stellte die Familie den Betrieb wegen Geldmangels ein.

Freddy Nock balancierte schon als kleines Kind auf dem Seil. Er galt als begnadeter Artist, trat bei Zirkusfestivals an und hielt mehrere Weltrekorde. So lief er unter anderem über Tragseile von Bergbahnen in der Schweiz, etwa in St. Moritz und am Säntis.

2010 überquerte er über eine Länge von 900 Metern den Zürichsee auf einem Hochseil, ein Jahr später lief er über ein Tragseil der Gletscherbahn auf den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze. Für dieses Jahr hatte er einen neuen Hochseil-Weltrekord angekündigt: Er wollte mithilfe eines Heißluftballons in einer Höhe von mehr als 5.000 Metern ohne Sicherung über ein Seil balancieren.

2018 verbesserte Nock seinen eigenen Weltrekord im "Todesrad"-Laufen. 25 Stunden hielt er der damals 53-Jährige durch – eine Stunde länger als beim vorangegangenen Versuch. "Das war der letzte Radrekord", sagte er damals sichtlich erschöpft.

2014 war Freddy Nock in China unterwegs und balancierte ohne Sicherung auf dem Kabel der Gondel auf den Tianmenshan. © imago/China Foto Press

"20min.ch" erinnerte auch an Nocks Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Seillauf in China im Jahr 2015. "Er lief über ein 800 Meter langes Seil über den Jiubujiang-Stausee und wurde Sieger in folgenden Disziplinen: Schnellster Seilläufer der Welt vorwärts 800 Meter in sieben Minuten, 39 Sekunden, und im Rückwärtsspringen mit verbundenen Augen 800 Meter in elf Minuten und 40 Sekunden."

Freddy Nock kurz vor seinem Start zum Weltrekordversuch im und auf dem "Todesrad"
Freddy Nock kurz vor seinem Start zum Weltrekordversuch im und auf dem "Todesrad". © picture alliance/KEYSTONE/URS FLUEELER

Außerdem habe er 2020 gleich drei Rekorde an einem Tag aufgestellt: 40 Meter Balancieren bei einer besonders steilen Steigung, 367 Meter Radfahren auf einem Kabel auf einer Höhe von 175,4 Metern und 151,1 Meter auf einem Stahlseil mit verbundenen Augen gehend.

Auf seiner Website heißt es, Nock habe "in seinen Stunts die ultimative Herausforderung für Körper und Geist" gesucht. Er lote "die Grenze nach oben immer weiter aus". Neben seinen Stunts arbeitete Nock auch als Motivationstrainer und behandelte etwa das Thema, wie sich mit Ängsten umgehen lässt.

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Verwendete Quellen

Drohne filmt atemberaubenden Drahtseilakt auf Seilbahnstrecke

Artist Freddy Nock balancierte am Dienstag in den Schweizer Alpen auf dem Tragseil einer Seilbahn. Eine Drohne filmte den Ritt auf der Rasierklinge.
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