Heino hat eine klare Meinung zum Thema Gendern. "Denen haben sie ins Gehirn geschissen", sagte der Sänger unter anderem im "Sat.1-Frühstücksfernsehen". Daraufhin entfachte auf Social Media eine kritische Debatte. Nun äußerten sich auch der Sender und der Moderator dazu.

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Schlagersänger Heino hat im "Sat.1-Frühstücksfernsehen" seine Meinung zum Thema Gendern kundgetan und damit auf Social Media eine Debatte ausgelöst.

Begonnen hatte es mit der Frage des Moderators Matthias Killing, wie der 84-Jährige zum Thema Gendern stehe. "Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen. Ich steh' da überhaupt gar nicht zu", antwortete Heino in der Sendung vom Dienstagmorgen (19. September). Er werde weiter von "der schwarzen Haselnuss und 'Lustig ist das Zigeunerleben' singen". Da lasse er sich von keinem Menschen von abbringen.

"Das ist ein Stück Kulturgut. Das habe ich in den Sechzigerjahren, in der Blütezeit des Beats, wieder populär gemacht. Und das soll auch so bleiben, wie es ist", so der Sänger.

Heino-Aussage im "Sat.1-Frühstücksfernsehen" entfacht Debatte

Unter dem Instagram-Posting des Senders zur Ausgabe mit Heino fielen die Reaktionen sehr unterschiedlich aus. Während einige Heinos Aussagen mit Sätzen wie "Danke Heino … ich feiere dich", "Danke Heino für deinen Auftritt. Ich finde es super wichtig und richtig, dass sich auch eine Person des öffentlichen Lebens klar gegen diesen Gender-Wahnsinn positioniert" oder "99% denken wie Heino" befürworteten, hagelte es auch Kritik.

"Richtig unangenehmer Auftritt. Noch schlimmer: Eure nicht vorhandene Reaktion auf Rassismus und Sexismus … ich bin einfach nur sprachlos", schrieb eine Userin. "Totaler Senderausfall - weiß jemand mehr!?", heißt es in einem anderen Kommentar. Ein weiterer richtete sich direkt an den Moderator: "Dass ihr Heino ungestört so seinen Unfug reden lasst, war echt unnötig. Dass @matthiaskilling dann noch freudig unterstützend daneben sitzt, ohne etwas zu sagen, legt noch eins drauf. Ist euch das wenigstens unangenehm?"

Inzwischen ist der Instagram-Post des Senders gelöscht. Auf Heinos Instagram-Seite finden sich in dem entsprechenden Beitrag ähnliche Kommentare.

Heino verteidigt seine Aussagen im "Sat.1-Frühstücksfernsehen"

Heino selbst zeigte wenig Verständnis für die negativen Reaktionen. "Wenn man diese Kommentare liest, muss man wirklich glauben, dass einige Menschen komplett verblödet sind. Welche meiner Aussagen soll denn bitte rassistisch oder sexistisch gewesen sein?", sagte Heino gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Er sei sicher, dass die Masse der Menschen ihn verstehe und so denke wie er. "Ich bin kein Politiker, sondern Sänger und ich sage frei heraus, was ich denke", so der 84-Jährige weiter. "Denn das ist in diesem Land immer noch ein demokratisches Grundrecht. Ich lasse mir von ein paar Gehirn-Akrobaten ganz sicher nicht vorschreiben, was ich zu singen oder zu sagen habe. Es kann von mir aus gendern, wer will, ich werde es ganz sicher nicht tun."

Debatte um Heino: So reagieren der Sender und der Moderator

Und der Sender? Auf Anfrage von "Watson" teilte ein Sat.1-Sprecher mit: "In diesem Kontext lassen Sie mich gerne Salman Rushdie zitieren. Der indische Schriftsteller, der ob seines Buches 'Die satanischen Verse' verfolgt wurde und wird, sagt: 'Redefreiheit ist das Entscheidende, um sie dreht sich alles. Redefreiheit ist das Leben'."

Auch Moderator Matthias Killing äußerte sich nun zu der Sendung. "In meinem beruflichen und privaten Leben lasse ich mich von Toleranz leiten. In meinen Sendungen spreche ich das Publikum mit 'liebe Zuschauerinnen und liebe Zuschauer' an – schon immer. Und das werde ich auch immer weiter machen", sagte er auf Nachfrage von "T-online".

Er könne die Kritik an Heino verstehen. "Toleranz wäre ein guter Berater – auf beiden Seiten. Ich bin für ein Miteinander – immer", so Killing.

Verwendete Quellen:

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