Es ist eines der packendsten und meist polarisierenden Videospiele dieser Tage - und wird schon bald fortgesetzt: im Fernsehen. US-Sender HBO plant eine Serien-Umsetzung von Sonys millionenfach verkauftem Action-Adventure "The Last of Us". Der verantwortliche Produzent stimmt die Fans schon jetzt auf Änderungen ein.

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Auf der Suche nach neuen Stoffen, die das Zeug zum Serien-Überflieger haben, ist HBO ("Game of Thrones") bei einem der prominentesten Videospiel-Dramen dieser Tage fündig geworden: Die 2013 von Entwickler Naughty Dog und Sony veröffentlichte Endzeit-Mär "The Last of Us".

Das Spiel, das jüngst eine ebenso erfolgreiche wie polarisierende Fortsetzung auf der PS4 erfuhr, soll in absehbarer Zukunft zur TV-Serie werden.

Als ausführender Produzent zeichnet "Chernobyl"-Schöpfer Craig Mazin für die Umsetzung verantwortlich, beratend zur Seite stehen ihm Naughty-Dog-Studioleiter Evan Well sowie "Last of Us"-Erfinder und -Autor Neil Druckmann. In einem BBC-Radio-Interview warnte Mazin schon mal vor, dass man die Geschichte des Originals zwar nicht zu 100 Prozent nacherzählen könne. Aber auch nur deshalb, weil man sie erweitern und vertiefen wolle.

"Wir wollen nichts rückgängig machen"

Die Ängste der Fans und die Folgen, die deren Enttäuschung nach sich ziehen könnte, seien ihm dabei durchaus bewusst: "Fans sorgen sich stets, dass Lizenznehmer den Kern einer Sache nicht verstehen oder alles ändern werden."

"In diesem Fall mache ich es aber mit dem Typen, der 'The Last of Us' erfunden hat. Die Änderungen, die wir vornehmen, sind also dafür gedacht, Lücken auszufüllen und zu erweitern - und nicht, um etwas rückgängig zu machen."

Schon vor dem BBC-Interview bestätigte Mazin, dass er nicht vorhabe, die Sexualität von Ellie zu ändern. Deren gleichgeschlechtliche Liebe zu einer anderen Figur war einer der Gründe, weshalb es kurz nach der Veröffentlichung von "The Last of Us 2" auf Meinungsaggregatorenseiten wie Metacritic zu einem negativen Review-Bombing kam und Neil Druckmann sowie die Schauspielerin, die der Figur Abby ihre Stimme lieh, Morddrohungen und homophobe Hassbotschaften erhielten.

Mazin gesteht deshalb: "Ich habe etwas Angst, weil viele der Emotionen, die mit dem Spiel verknüpft sind, ziemlich intensiv sind. Ich glaube, ich werde mich einfach für eine Weile in einem Bunker verstecken, weil man ja nicht jeden glücklich machen kann."

Wann die Umsetzung genau erscheint, ist ebenso unbekannt wie die Besetzung. Mit Johan Renck ("Chernobyl") wurde immerhin schon der Regisseur für die Pilotfolge gefunden.

Worum geht's bei "The Last of Us"?

In "The Last of Us" für PS3 (und später PS4) kämpfen sich die Teenagerin Ellie und der Endvierziger Joel durch die von Zombie-ähnlichen Kreaturen überrannten USA. Das Spiel wurde unter anderem für seine rührende Geschichte, seine tiefgründigen Charaktere und filmische Inszenierung mit zahlreichen Preisen überhäuft.

Die Fortsetzung verkaufte sich am Wochenende nach der Veröffentlichung über vier Millionen Mal - und ist damit der sich am schnellsten verkaufende Exklusivtitel für die PlayStation 4 aller Zeiten. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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