• Der Streit um die Zustellung einer Zivilklage gegen Prinz Andrew (61) wegen sexuellen Missbrauchs ist beendet.
  • Die US-Anwälte des zweitältesten Sohns von Queen Elizabeth II. (95) bestätigten in der Nacht zum Samstag den Eingang der Gerichtsdokumente.

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Der britische Prinz Andrew hat akzeptiert, dass ihm die Klage eines mutmaßlichen Missbrauchsopfers aus den USA ordnungsgemäß zugestellt wurde.

Wie aus einem am Freitag in New York eingereichten Gerichtsdokument hervorgeht, haben sich die Anwälte des Herzogs von York und der Klägerin Virginia Giuffre darauf geeinigt, dass Prinz Andrew seit Dienstag offiziell über die Klage unterrichtet ist. Er hat nun bis Ende Oktober Zeit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie vor mehr als 20 Jahren als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Die heute 38-Jährige gibt an, im Alter von 17 Jahren von dem US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an Prinz Andrew "ausgeliehen" worden zu sein, und verlangt Schadenersatz.

Andrew erkennt Zivilklage nach juristischem Streit an

Prinz Andrew hatte sich anfangs gegen die Zivilklage gewehrt. Er stellte die Zuständigkeit des New Yorker Gerichts und die ordnungsgemäße Zustellung der Klageschrift in Frage.

Die Klage war dem zweitältesten Sohn von Königin Elizabeth II. laut Gerichtsdokumenten am 27. August zugestellt worden - allerdings nicht persönlich. Ein Vertreter Giuffres erklärte, er habe das Dokument einem Polizisten am Eingang der Residenz des Prinzen im englischen Windsor übergeben.

Diese Art der Zustellung wollten die Anwälte Prinz Andrews nicht anerkennen. Guiffres Anwälte riefen daraufhin ein britisches Gericht an. Das zuständige Gericht in London willigte schließlich ein, die förmliche Zustellung der Dokumente an Prinz Andrew zu übernehmen.

Prinz Andrew seit 2019 kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen

Die Vorwürfe gegen Prinz Andrew stehen schon seit 2019 im Raum. Er wies die Anschuldigungen stets zurück und erklärte, sich nicht an ein Treffen mit Giuffre erinnern zu können. Er trat jedoch nach einem verunglückten TV-Interview 2019 von seinen royalen Pflichten zurück.

Der ehemalige Hubschrauberpilot und Kriegsveteran, der geschieden ist und zwei Kinder hat, ist seitdem kaum noch öffentlich aufgetreten. Im April nahm er in Windsor mit anderen ranghohen Mitgliedern der Königsfamilie an der Beerdigung seines Vaters Prinz Philip teil.

Der Multimillionär Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.

Der bestens vernetzte und bereits wegen Sexualverbrechen verurteilte Investmentbanker wurde nach seiner neuerlichen Festnahme 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden. Nach offiziellen Angaben nahm er sich das Leben.

Epstein hatte Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten, darunter auch zu den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump sowie zu Microsoft-Gründer Bill Gates. (afp/dpa/thp)


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