Der Schaden an der Strecke der Rheintalbahn zieht weite Kreise. Bei der Lieferung von Lebensmitteln und Medizin kann es deswegen eng werden. Die Bahn beginnt, das Loch mit Beton zu füllen.

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Die Bahn hat mit der aufwendigen Reparatur des abgesackten Schienenstücks auf ihrer wichtigen Nord-Süd-Verbindung im Rheintal begonnen. In den betroffenen Tunnel wurde nach Angaben vom Donnerstag Beton gedrückt. Offen blieb, ob die Strecke wie geplant am 26. August wieder befahren werden kann. Die Logistikbranche befürchtet weit reichende Folgen der Streckensperrung. Die Schweiz drang auf eine rasche Lösung des Bahnproblems bei Rastatt.

Schweiz fordert schnelle Lösung für Unterbrechung

"Es ist Anlass zur Sorge", sagte der Sprecher des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, Gregor Saladin. Der Lastwagen-Verkehr über die Alpen könne zunehmen, wenn die Unterbrechung zu lange dauert. "Das Image der Bahn als verlässliches Transportmittel würde leiden", sagte Saladin. "Es ist unser dringender Wunsch, dass das rasch behoben wird." Das Bundesamt sei von deutscher Seite offiziell bislang nicht über die Probleme informiert worden.

Bei Bauarbeiten an einem Bahntunnel bei Rastatt in Baden-Württemberg hatten sich am Samstag Schienen gesenkt und verbogen. Die Strecke wurde gesperrt. Passagiere werden mit Bussen transportiert, Güterzüge umgeleitet. Die Sperrung soll der Deutschen Bahn zufolge bis mindestens 26. August dauern.

Es drohen Engpässe bei Lebensmitteln und Medikamenten

Nach Einschätzung von Experten drohen deshalb Engpässe bei Lebensmitteln und Arzneien. Derzeit gebe es wegen der starken Autobahnauslastung Verzögerungen von mehreren Stunden, warnte der Präsident des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg, Karlhubert Dischinger, in Stuttgart. "Bei einem eng getakteten Verkehr sind bereits leichte Verzögerungen schlecht."

Wegen des zwischen Rastatt und Baden-Baden eingestellten Verkehrs auf der wichtigen europäischen Nord-Süd-Achse stauen sich seit mehreren Tagen die Güterzüge. Die Bahn baut seit Jahren die Rheintalbahn aus. Ein knapp 4.300 Meter langer Tunnel mit zwei getrennten Röhren soll durch Rastatt führen und dort die Lärmbelastung verringern. Der Schaden trat dort auf, wo der Tunnel die alte Bahnstrecke kreuzt.

Bahn gießt Schadstelle mit Beton aus

Um die Tunnelröhre zu stabilisieren, hat die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben wenige Meter nördlich von der Schadensstelle Beton in den betroffenen Tunnel gefüllt. Bereits am Mittwochabend wurde demnach ein kegelförmiger Pfropfen aus Beton in den Untergrund gegossen. Dabei wurden rund 2.000 Kubikmeter Beton eingefüllt. Das entspricht etwa dem Volumen eines Sportschwimmbeckens.

Eine Arbeitsgemeinschaft unter Führung der Firmen Züblin und Hochtief plane nun, die Stelle unter den verbogenen Schienen mit Beton zu füllen. Was dann mit der Tunnelbohrmaschine in diesem Abschnitt passiert, war zunächst weiter unklar. Möglicherweise muss die 18 Millionen Euro teure Maschine aufgegeben werden.

Bahnverkehr steht inzwischen seit mehreren Tagen still

Der Bahnverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden steht inzwischen seit Tagen still. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Güterzüge werden großräumig umgeleitet oder ihre Transporte von der Bahn auf die Straße verlagert. Nach Angaben des Logistikverbandes sind seit einigen Tagen besonders viele Lastwagen auf den Autobahnen im Südwesten unterwegs.

Allein im Güterverkehr der Schweizer Bahn (SBB) seien 140 Züge pro Tag betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher. Ob Regressansprüche gegen die Deutsche Bahn gestellt werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen. Der Güterdienstleister Hupac mit Sitz in Chaisso (Schweiz) prognostizierte Umsatzeinbußen. Zwar sei der Schaden noch unklar. Man gehe aber von einem gigantischen Ausfall plus Mehrkosten aus, sagte eine Firmensprecherin der "Basler Zeitung".

Zur Ursache der Havarie äußerte sich die Deutsche Bahn nicht. Es war zunächst weiter unklar, wann der Zugbetrieb zwischen Rastatt und Baden-Baden wieder aufgenommen werden kann. Der zunächst angepeilte Termin 26. August stand am Donnerstag weiter in Frage.  © dpa

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