Schwalben zählen zu den Zugvögeln und benötigen bestimmte Wetterbedingungen, um ihre Reisen über hunderte von Kilometern erfolgreich meistern zu können. In diesem Jahr kam den Vögeln zum Start ihrer Reise gen Süden aber etwas in die Quere. Das Wetter sprang plötzlich um, von warm auf kalt in nur wenigen Tagen. Zeitgleich setzte vielerorts starker Regen ein. Für die Schwalben ein lebensbedrohliches Szenario.

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Schwalben fallen tot vom Himmel

Im Frühjahr, zwischen März und Mai kommen die Schwalben in großen Schwärmen aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück nach Deutschland, um sich hier zu paaren und zu brüten. Im September und Oktober treten die Vögel dann schließlich wieder die lange Reise zurück nach Afrika an, wo sie dank des wärmeren Klimas genügend Nahrung vorfinden. Dieses Jahr kam aber alles etwas anders, berichtet der Radiosender "FFH".

Die Schwalben fallen vielerorts tot vom Himmel, Vogelfreunde finden immer wieder tote Exemplare auf dem Boden. Das liegt offenbar daran, dass die Schwärme nicht rechtzeitig gen Süden aufbrechen konnten und jetzt in Deutschland gefangen sind. Das Wetter ist schuld an der bedrohlichen Situation. Der plötzliche Kältebeinbruch in Verbindung mit viel Regen sorgte dafür, dass die Insekten, die Nahrung der Schwalben, verschwunden sind.

Schwalben fliegen im Winter in den Süden.
Schwalben fliegen im Winter in den Süden. © Foto: pixabay.com/JerzyGorecki

Zugstau vor den Alpen

Ohne Insekten fehlt den Vögeln nun die Lebensgrundlage. Das bezahlen etliche Individuen mit dem Tod und fallen regelrecht vom Himmel. Im September 2022 fiel so viel Regen wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Die Temperaturen fielen ebenfalls rasant ab und überraschten die Schwalben offenbar. Jetzt beobachten Vogelexperten einen Zugstau. Besonders vor den Alpen, in Österreich und der Schweiz, sitzen ganze Schwärme fest.

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Die klitschnassen Vögel harren dort nun aus, sind sichtlich geschwächt und wirken müde. Wann sie ihre Reise gen Süden fortsetzen werden, entscheidet das Wetter. Währenddessen müssen Tierschützer sich aber bereits um zahlreiche Vögel kümmern, die bereits zu schwach für die Weiterreise sind. Sie werden jetzt in Auffangstationen überwintert und von den Pflegern monatelang versorgt.  © Deine Tierwelt

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