Ob es nun das Frühstücksbrötchen, der Kaiserschmarrn oder das Stück Kuchen am Nachmittag ist – alle bestehen zu einem großen Teil aus Mehl. Es ist kaum wegzudenken aus unserem Speiseplan. "Öko-Test" hat nun verschiedene Mehle bewertet. Vor allem Vollkornmehl schneidet dabei schlecht ab.

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Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden vielerorts Hamsterkäufe getätigt - und neben Toilettenpapier war auch das Mehl oft ausverkauft. Kein Wunder, denn vor allem Brot, aber auch viele andere Speisen können daraus selbst zubereitet werden.

Das Magazin "Öko-Test" hat nun 50 verschiedene Mehle im Labor untersuchen lassen und anschließend bewertet. Zusammengefasst sind die Produkte in drei Kategorien:

  • Mehl Type 1050
  • Mehl Type 405, 550 und 630
  • Vollkornmehl

Die Nummer nach dem Zusatz Type gibt an, wie hoch die Mineralstoffmenge im Mehl auf jeweils 100 Gramm ist.

Was wurde untersucht?

Untersucht wurden bei dem Mehl vor allem die Inhaltsstoffe: Der Fokus lag dabei auf der Belastung mit Pestiziden, den Mineralölbestandteilen und der Belastung durch Schimmelpilzgifte, der sogenannten Mykotoxinbelastung.

Wurden bestimmte Werte überschritten, kam es zu einer Abwertung. Beispielweise ein stark erhöhter Wert von den Schimmelpilzgiften Deoxynivalenol (DON) und T2- und HAT-2-Toxinen oder auch ein erhöhter Wert von als besonders bedenklich eingestuften Pestiziden.

So haben die Mehle Type 1050 abgeschnitten

Bei den Mehlen der Type 1050 bekamen fünf das Urteil "sehr gut":

  • "Bio Weizenmehl" von Aldi Süd
  • "dm Bio Weizenmehl, Naturland"
  • "Ener Bio Dinkelmehl" von Rossmann
  • "Goldähren Dinkelmehl" von Aldi Nord und Aldi Süd
  • "K-Bio Weizenmehl" von Kaufland

Als "gut" wurden ebenfalls fünf Produkte eingestuft. Bei allen waren die Mineralölbestandteile erhöht.

  • "Aurora Weizenmehl" von Aurora Mühlen
  • "basic Weizenmehl Bioland" von basic
  • "Burgermühle Weizenmehl, Bioland" von Spielberger
  • "Campo Verde Weizenmehl, Demeter" von Campo Verde
  • "Dennree Weizenmehl"

Das "Naturgut Bio Dinkelmehl" von Penny und das "Spielberger Mühle Weizenmehl, Demeter" bekamen das Gesamturteil "befriedigend". Hier waren die Mineralölbestandteile stark erhöht. Das Produkt von Spielberger ist das teuerste unter den Type-1050-Mehlen.

Ganz hinten in die Liste reihen sich das "Schneekoppe Dinkelmehl" von Aldi Süd/Nord mit der Note "ausreichend" und das "Bio Sonne Bio-Mehl Dinkel" von Norma ein.

Das erstere Produkt hat einen erhöhten Wert der Mineralöle und zusätzlich wurden erhöhte Werte bei dem Schimmelpilzgift Deoxynivalenol (DON) festgestellt. Ebenso beim Produkt von Norma. Dort wurde allerdings noch ein Wirkverstärker und ein Wachstumsregulator in Spuren festgestellt.

Wachstumsregulatoren sollen dafür sorgen, dass die Halme kürzer bleiben und so bei Wind und Regen nicht umknicken.

Gutes Urteil für Mehle Type 405, 550 und 630

Bei Mehlen Type 405, 550, 630 kann man größtenteils bedenkenlos zugreifen: 21 Produkte erhielten die Note sehr gut, zwei die Note "gut".

Dabei wurde beim "Penny Weizenmehl", das die Note "gut" bekam, ein erhöhter Wert von dem als bedenklich eingestuften Pestizid Deltamethrin festgestellt. Beim zweiten mit "gut" bewerteten Produkt, dem "Rosenmehl Weizenmehl" von Rosenmühle waren die Mineralölbestandteile erhöht.

Schlechter schnitten das "Goldpuder Weizenmehl" von Aurora Mühlen und das "Heimatsmühle Weizenmehl" von Ladenburger ab, sie bekamen das Urteil "befriedigend". Bei Ersterem wiesen die Tester das Pestizid Pirimiphosmethyl nach, auch die Minaralölbestandteile waren erhöht.

Den letzten Platz belegt das "K-Bio Dinkelmehl" von Kaufland mit "ungenügend". Hier war das Schimmelpilzgift DON stark erhöht.

Kein Vollkornmehl ist "sehr gut"

Während die bisherigen Mehle fast alle ein zufriedenstellendes Urteil bekommen haben, sieht das beim Vollkornmehl anders aus. Keines ist "sehr gut", drei sind "gut", drei "befriedigend", zwei "ausreichend" und eines fällt gar mit "ungenügend" durch.

Das Urteil "gut" sicherten sich:

  • "basic Dinkelvollkornmehl, Bioland", von basic
  • "Belbake Bio Weizenmehl Vollkorn, bioland" von Lidl
  • "Diamant Weizenmehl Vollkorn" von Aurora Mühlen
  • "Edeka Bio Weizenvollkornmehl"

Bei allen waren die Mineralölbestandteile erhöht, bei dem Produkt der Aurora Mühlen wurden zudem ein Pestizid, ein Wirkverstärker und zwei Wachstumsregulatoren festgestellt.

Befriedigend waren die folgenden Produkte. Bei allen Produkten wurden T2-/HAT-2-Toxine, ebenfalls ein Schimmelpilzgift, in erhöhter Dosis nachgewiesen.

  • "Antersdorfer Dineklmehl Vollkorn, Biokreis" von Antersodrfer Mühle
  • "Bauckhof Dinkelmehl Vollkorn, Demeter" von Bauck
  • "Bürgermühle Dinkelmehl Vollkorn, Bioland" von Spielberger

Das ist auch bei dem "Alnatura Weizen Vollkorn Mehl, Bioland", das mit einer Note von "ausreichend" abschließt, der Fall. Dabei sind auch die Mineralölbestandteile erhöht. Das gleiche Urteil bekam das "Tegut Dinkelvollkornmehl". Zwei Pestizide, darunter Cypermethrin, ein Wirkverstärker und ein Wachstumregulator wurden in Spuren nachgewiesen. Das Schimmelpilzgift DON stellten die Tester in erhöhter Dosis fest.

Mit "ungenügend" durchgefallen ist das "Rewe Bio Mehl Weizen Vollkorn, Naturland". Zwar wurde nur ein Wirkverstärker in Spuren festgestellt, dafür waren die T2- und HT-2-Toxine stark erhöht und auch der DON-Wert überschritt die tolerierte Menge.

Verwendete Quelle:

  • Öko-Test: "Mehl im Test: Es gibt Probleme mit Schimmelpilzgiften und Mineralöl"
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