Der walisische Regierungschef Vaughan Gething muss sich einer Vertrauensabstimmung stellen. Über den Antrag der walisischen Konservativen soll am kommenden Mittwoch abgestimmt werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Der Labour-Politiker, der seit März an der Spitze des britischen Landesteils steht, ist unter anderem wegen einer umstrittenen Spende in die Kritik geraten.

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Im Zentrum der Vorwürfe stehen 200 000 Pfund (etwa 235 000 Euro), die Gething für seine Kandidatur zum Parteichef von einem Unternehmer erhalten hatte, der wegen Umweltverstößen verurteilt worden war. Nach Ansicht seiner Kritiker hätte Gething das Geld zurückzahlen müssen. Doch auch Textbotschaften aus der Zeit der Corona-Pandemie und die Entlassung einer Ministerin wegen angeblicher Indiskretion gegenüber der Presse machen dem Regierungschef zu schaffen.

Die walisische Labour-Partei verfügt über 30 der 60 Mandate im Regionalparlament Senedd. Sie ist daher zum Regieren auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen. Die Kooperation mit der Unabhängigkeitspartei Plaid Cymru zerbrach aber Mitte Mai im Streit um den Vorgang. Damit Gething die Vertrauensabstimmung verliert, müsste sich sowohl der frühere Partner Plaid Cymru gegen ihn stellen als auch mindestens ein Abgeordneter aus den eigenen Reihen enthalten.

Der Chef der Labour-Partei auf nationaler Ebene, Keir Starmer, stärkte Gething unterdessen den Rücken. Gething mache einen guten Job, sagte Starmer zu Reportern. Er freue sich darauf, gemeinsam mit dem walisischen Regierungschef Wahlkampf für die anstehende nationale Parlamentswahl zu machen, so Starmer.  © dpa

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