Die venezolanische Opposition hat die ehemalige Abgeordnete María Corina Machado zur Kandidatin für die Präsidentenwahl im kommenden Jahr gekürt. Die 56-Jährige habe sich bei den internen Vorwahlen am Sonntag mit großer Mehrheit gegen die neun anderen Bewerber durchgesetzt, teilte die Wahlkommission der Regierungsgegner am Donnerstag mit. Machado von der Partei Vente Venezuela gehört zum rechten radikalen Flügel der Opposition.

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Ob die Kandidatin bei der Wahl tatsächlich antreten kann, ist allerdings noch unklar. Wegen angeblichen Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete wurde ihr die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. Zudem leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Wahlbetrugs gegen die Opposition, weil die Regierungsgegner die Vorwahlen selbst durchgeführt hatten, statt sie von der staatlichen Wahlbehörde organisieren zu lassen.

Der autoritäre Präsident Nicolás Maduro und Teile der Opposition hatten kürzlich ein Abkommen unterzeichnet, in dem sich beide Seiten dazu verpflichteten, einen fairen Wahlkampf zu führen und das Wahlergebnis anzuerkennen. Maduro geht hart gegen Regierungsgegner vor und hat mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagen lassen.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen Krise. Wirtschaftlich leidet das einst reiche Land unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.  © dpa

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