Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) muss aus Geldmangel Lebensmittelhilfen für mehr als 100.000 Syrer in Flüchtlingslagern in Jordanien reduzieren. Dieser Schritt sei angesichts der "prekären" Lage "unvermeidlich", teilte das WFP am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Statt umgerechnet knapp 29 Euro erhalten die rund 119.000 Menschen in zwei jordanischen Flüchtlingslagern demnach ab August statt umgerechnet gut 28 Euro nur noch knapp 19 Euro im Monat, um ihre Ernährung sicherzustellen.

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Die langjährige Unterstützung des WFP habe einigen Flüchtlingen den Zugang zum jordanischen Arbeitsmarkt gesichert, sagte der Vertreter des UN-Flüchtlingshilfswerks in Jordanien, Volker Bartsch. "Jetzt besteht die Gefahr, dass die Situation wieder in eine humanitäre Krise abrutscht." Kinderarbeit, Kinderehe und eine Anhäufung von Schulden könnten die Folgen der Hilfskürzungen sein, warnte der WFP-Vertreter in Jordanien, Alberto Correia Mendes.

Das WFP bat die internationale Gemeinschaft dringend um Unterstützung "für die ärmsten Familien" in den Unterkünften, da nach UN-Angaben 57 Prozent der Lagerbewohner auf die Beihilfe als einzige Einkommensquelle angewiesen sind. Dem Welternährungsprogramm fehlen nach eigenen Angaben Mittel in Höhe von 41 Millionen Dollar (umgerechnet 36,5 Millionen Euro) bis zum Ende des Jahres.

Nach UN-Angaben sind etwa 650.000 Menschen aus Syrien wegen des Krieges aus ihrem Heimatland nach Jordanien geflüchtet. Amman schätzt die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Land aber auf 1,3 Millionen Menschen.



  © AFP

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