Experten der Vereinten Nationen haben die pakistanische Regierung zum Schutz afghanischer Flüchtlinge in ihrem Land aufgerufen.

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"Afghanische Staatsangehörige, die seit dem 1. November gezwungen sind, Pakistan zu verlassen, sind bei ihrer Rückkehr stark von Menschenrechtsverletzungen bedroht", so die Experten am Mittwoch.

Vor allem für Frauen und Mädchen hätten die derzeit stattfindenden Massenabschiebungen nach Afghanistan aufgrund der systematischen Beschneidung von Frauenrechten durch die Taliban schwerwiegende Auswirkungen.

Die Regierung in Islamabad hatte Anfang Oktober angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben und eine Frist zur Ausreise bis zum 1. November gesetzt. Nach Regierungsangaben von Oktober lebten zu dem Zeitpunkt etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete in Pakistan, rund 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere.

Seit der Ankündigung sind nach Angaben von Grenzbeamten mehr als 400 000 Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgekehrt. Ein Großteil davon kehrte unter dem Druck der drohenden Abschiebungen eigenständig zurück.

Wie die UN-Experten betonten, könnten Massenabschiebungen und das Versäumnis, afghanischen Geflüchteten einen wirksamen Schutz zu gewährleisten, gegen das absolute Verbot der Zurückschiebung nach dem Völkergewohnheitsrecht verstoßen.  © dpa

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