Im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wurde offenbar die Tatwaffe sichergestellt. Außerdem nahmen die Ermittler zwei Personen fest.

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Nachdem der Tatverdächtige Stephan E. am Mittwoch den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gestanden hat, haben Ermittler nun die Tatwaffe sichergestellt. Das berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung".

Ein Sprecher der ermittelnden Sonderkommission sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir bestätigen, dass es an verschiedenen Orten polizeiliche Maßnahmen gegeben hat."

Demnach wurden in der Nacht zum Donnerstag mehrere Objekte in Zusammenhang mit zwei Personen durchsucht, die Stephan E. Waffen vermittelt und verkauft haben sollen.

Waffen in Erddepot entdeckt

Laut NDR, WDR und SZ hatte E. in seinem Geständnis offengelegt, dass er über zahlreiche Waffen verfügt - neben der Tatwaffe auch über eine Pump-Gun und eine Maschinenpistole vom Typ Uzi samt Munition. Er nannte Details, wie er sich diese beschafft hat und offenbarte die Verstecke.

Ermittler fanden einige Waffen demnach in einem Erddepot auf dem Gelände seines Arbeitgebers. Stephan E. arbeitete bei einem Bahnzulieferer in Kassel. Laut dem Bericht handelt es sich um fünf Waffen.

Vermittler und Verkäufer: Beihilfe zum Mord

Die Bundesanwaltschaft hat Durchsuchungen von Wohnungen zweier Verdächtiger in Kassel sowie im Landkreis Höxter bestätigt. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, wurden der 64-jährige Deutsche Elmar J. sowie der 43-jährige Deutsche Markus H. vorläufig festgenommen.

Der 64-Jährige soll dem mutmaßlichen Täter Stephan E. im Jahr 2016 die spätere Tatwaffe verkauft haben. Der Jüngere soll den Kontakt vermittelt haben. Gegen beide will die Bundesanwaltschaft Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts der Beihilfe zum Mord beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs beantragen

Ob sie einen Bezug zur rechten Szene haben, ist noch unklar. Bei dem Vermittler sollen bei der Durchsuchung seiner Wohnung NS-Devotionalien gefunden worden sein.(hub/dpa)

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