Fraktionschefin Amira Mohamed Ali sieht die Linke im Bundestag in einer zunehmend schwierigen Lage. Der Austritt des Abgeordneten Thomas Lutze aus der Fraktion "ist natürlich nicht gut für uns, weil das natürlich die Fraktion in eine instabilere Situation bringt", sagte Mohamed Ali am Dienstag in Berlin. Falls noch zwei weitere Personen gingen, wäre der Fraktionsstatus verloren.

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Mohamed Ali bestätigte zudem, die zweijährige Amtszeit des Fraktionsvorstands sei am 25. Oktober vorbei, und es sei unklar, wie es weitergehe. Kritik äußerte die Fraktionschefin an einem Parteiausschlussverfahren gegen die Abgeordnete Sahra Wagenknecht, das etwa 60 Parteimitglieder am Montag gestartet hatten. "Ich persönlich finde das nie gut, dass man versucht, Menschen auszuschließen", sagte Mohamed Ali.

Wagenknecht erwägt die Gründung einer Konkurrenzpartei und trifft damit intern auf Kritik. Sollte sie die Linke verlassen, dürften einige Bundestagsabgeordnete mit ihr gehen und der Fraktionsstatus verloren sein. Mohamed Ali und ihr Co-Fraktionschef Dietmar Bartsch wollen ihre Ämter abgeben. Doch ist auch wegen des internen Streits und der unsicheren Zukunftsaussichten keine Nachfolgelösung in Sicht.

Der Linken-Politiker und thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte dem Portal T-Online zum Ausschlussverfahren gegen Wagenknecht: "Ich halte nicht viel von Parteiausschlüssen. In diesem Fall aber kann ich den Schritt der Unterzeichnenden verstehen."  © dpa

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